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Barn Finders VR Test: Ein humorvolles Verkaufsspiel7 min Lesezeit

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Mitten in den ländlichen Teilen von Amerika – Verzeihung „Ameryka“ – gibt es viele Bauern und noch mehr Ställe. Einige davon sind verlassen und teilweise am Verfallen, da sie nicht mehr benötigt werden. Wo andere nicht mehr hineingehen wollen, da alles voller Spinnenwänden ist und dem Einsturz droht, da blühen wir erst auf. Dort sind nämlich meistens viele Schätze verborgen. Unser Test zu Barn Finders VR.

Schnelles Geld in Barn Finders VR

Wir wachen neben unserem eher bescheidenen Bett auf und plagen uns auf die Beine. Rings um uns erstreckt sich eine kleine und feine Einzimmerwohnung in alter Holzoptik mit leichtem Schimmelbefall. Hier gleich der erste Punkt, der manche zum Aufatmen bringen kann. Wollen wir uns bewegen, teleportieren wir uns zu der angegebenen Stelle, somit besteht keine Chance für „Motion Sickness“. Allerdings ist das Spiel somit auch weniger realistisch.

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Eine Verkaufsszene in Barn Finders VR.

Leider haben wir unsere kleine Wohnung verwahrlosen lassen. Überall liegen leere Bierflaschen, alte Zigarettenpackungen und eine große Menge an Müll herum. Glücklicherweise können wir das alles gewinnbringend recyceln. Wir richten einfach unsere magische Hand auf das Objekt und mit einem kurzen Schnipsen löst es sich in Geld auf. Es ist nicht viel, aber es ist praktisch, schnell und einfach.

Unser Onkel ruft schon nach uns und wir treten vor die Tür auf unseren wunderschönen Schrottplatz. Die Sonne strahlt uns ins Gesicht und ich bin froh, dass die VR-Brille keine Gerüche überträgt. Überall sind Kisten und leere Fässer, die wir wahllos durch die Gegend werfen können, ohne dass es jemanden interessiert. Wir erkunden die Gegend und merken, dass schon hier ein wenig Verstecktes herumliegt. So ist hinter unserer Garage ein neuer Boden versteckt, den wir aufnehmen und für unseren Shop kaufen können. Indiziert wird dies durch ein summendes Geräusch, wenn wir in der Nähe des Sammelobjektes sind.

Aber wir halten uns nicht lange dort auf, denn wenn wir zu unserem PC gehen und unsere E-Mails durchstöbern, finden wir schon unseren ersten Auftrag. In einem roten Stall müssen wir einen ausgestopften Hirschkopf finden. Also laden wir unseren Pick-up auf und düsen durch die Pampa zu unserem Ziel.

Zwischen Dreck und Diamanten

Dort angekommen beginnt der ganze Spaß. Wir wühlen uns durch den ganzen Müll und die verstaubten Regale. Was noch brauchbar ist, können wir glücklicherweise mitnehmen. Was des einen Müll, des anderen Schatz und hier sehen wir es am deutlichsten. Angefangen von kleinen Statuen, die einen Frosch auf einem Einrad darstellen bis hin zu einem ganzen ausgestopften Wolf mit einem seltsamen Gesichtsausdruck, finden wir alles.

Das Einsammeln ist auch sehr einfach. Wir nehmen es einfach in unsere Hand und markieren es für die Abholung. Nach fünf Sekunden landet es direkt auf unserem Pick-up. Dies vereinfacht unsere Suche ungemein und wir können von einem Gegenstand zum nächsten gehen. Haben wir das gewünschte Objekt gefunden, ist die Mission beendet und wir können uns so lange noch umschauen und alles finden, bis wir in unser Auto wieder einsteigen. Zum Schluss erhalten wir eine kleine Übersicht, wie viel wir übersehen haben und wie viele Geheimnisse noch verborgen liegen.

Feilschen um jeden Preis

Zu Hause angekommen beenden wir den Tag noch früh, da wir schon am nächsten Morgen den Laden mit unserem gefundenen Gut bestücken müssen. Unser Shop ist genau im gleichen Stil wie unsere restliche Habe: Etwas verfallen, aber doch mit Charme. Das Befüllen der Regale kann nicht simpler sein. Wir nehmen einfach unser praktisches Gadget – eine Art Preistacker – und drücken ab. Im Handumdrehen ist alles, wo es sein soll.

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Auch skurrile Szenen sind Teil des Spiels.

Wir öffnen unseren Laden und schon kommen die Leute und wollen unseren Plunder kaufen. Dabei gibt es ein nettes Minispiel mit dem Verhandeln. Wir können riskieren, den Preis nach oben zu treiben, oder direkt verkaufen – Timing ist hier angesagt. Auch kann es passieren, dass uns etwas gestohlen wird, wenn wir nicht schnell genug bei unseren Kunden sind.

So gelangen wir an mehr Geld, als nur mit recyceln. Wir können unseren Shop damit erweitern oder weitere Werkzeuge wie Dietriche erwerben, die wir dann in weiteren Missionen benutzen können, um an versteckte Objekte zu gelangen.

Barn Finders VR – Wie es sich in der VR anfühlt

Wenn wir zuallererst die Grafik anschauen, sehen wir direkt, dass der Stil grundsätzlich eher schlicht gehalten ist. Einfache Texturen mit der ein oder anderen komplexeren Oberfläche. Dies sollte aber keinesfalls abwertend klingen. Es ist alles stimmig und man fühlt sich direkt im Spiel, so wie es bei einem VR-Spiel sein soll. Es ist kein Skyrim, aber ein einwandfreies Oblivion mit besseren Gesichtern.

Auch sind die Handgriffe sehr intuitiv und flüssig mit dem Controller umgesetzt. Die Hand ist immer dort, wo sie sein soll. Auch benötigt es keine akrobatischen Leistungen, wenn wir etwas ergreifen wollen, was gerade außerhalb unserer Reichweite ist. Wir können uns nicht in jeden Winkel hinein teleportieren, aber dies ist auch nicht nötig.

Was jedoch ein wenig schade ist, sind die Cutscenes. Diese werden uns nämlich auf eine Leinwand vor uns projiziert, anstelle dass wir sie um uns herum sehen und wir mittendrin sind.

Ein weiterer Minuspunkt muss bei den Dialogfenstern vergeben werden. Überwiegend passiert es, wenn man mit Kundschaft reden möchte oder gar das Level beenden will, dass diese Dialogfenster im Charakter selbst erscheinen. Ein kleiner Schritt nach hinten macht dies zwar wieder lesbar und interagierbar, aber technisch optimal ist diese Umsetzung nicht.

Wertung
  • 70%
    Grafik - 70%
  • 83%
    Atmosphäre - 83%
  • 79%
    Spannung - 79%
  • 89%
    Steuerung - 89%
  • 89%
    Technik - 89%
82%

Fazit

Barn Finders VR ist ein sehr lustiges und ulkiges Spiel, wenn man von den kleineren Schnitzern absieht. Taucht ein in die verwitterten Höfe, dunklen Garagen und verkauft den Plunder, den ihr findet.

Erschienen ist das Spiel von Punch Punk Games am 2. Juni 2022 für den PC auf Steam. Wer einen kleinen Einblick riskieren möchte, kann die kostenlose Demo testen.

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