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Brewmaster: Der Bierbrausimulator im Test7 min Lesezeit

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„Versucht das nicht zu Hause, Kinder!“, war noch nie passender als bei dem neuesten Simulator von Auroch Digital. Nicht von der Gefährlichkeit her, sondern eher von der generellen Möglichkeit, es zu tun. In Brewmaster machen wir genau das, was angeschrieben steht. Wir brauen unser eigenes Bier, verkosten und verschicken es anschließend.

Wir werden freundlich von Jeff begrüßt, dem Editor der fiktiven Zeitschrift „Brewers Quarterly“. Er freut sich, ein weiteres Gesicht zu sehen, mit dem er sein Hobby teilen kann und greift uns tatkräftig unter die Arme bei unserem ersten Bier, das als Tutorial getarnt ist.

Unser neues Hobby – Erste Eindrücke von Brewmaster

Im Grunde genommen ist das Brauen selbst ziemlich einfach. Wir füllen einen großen Kochtopf mit Wasser und bringen dieses zum Kochen. Bei 20 Litern kann das schon dauern, doch können wir in der Zwischenzeit bereits ein paar Zutaten hinzufügen. Die ersten beiden sind Malz und Weizen. Sobald das Wasser kocht und die Küche mit dem zarten Geruch durchströmt wird, wird Hopfen hinzugesetzt und für eine Zeit mitgekocht.

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Das Equipment in Brewmaster ist detailreich gestaltet.

Um die Zeit zu beschleunigen, schauen wir auf unsere Uhr und können diese auf magische Art und Weise bis zu 1000-mal schneller vergehen lassen. Nach ungefähr einer Stunde nehmen wir Weizen und Malz aus dem Kochtopf, schließen diesen und lassen ihn auf Zimmertemperatur abkühlen, um ihn dann in ein Gärfass mit Hefe umzufüllen.

Mit einem Blick auf den Kalender können wir die Zeit um Tage vergehen lassen, denn eine solche Gärung kann schon mal 14 Tage dauern. Was uns dann noch fehlt, ist ein Lagercontainer, um es nach der Fermentation weitere Tage rasten zu lassen. Dann aber kommt es endlich zur Verkostung des netten Bierchens und wir sehen in analytisch genauer Aufschlüsselung sämtliche Eigenschaften unseres Bieres. Nun noch schnell eine eigene Etikette darauf und schon können wir es bei „Brewers Quarterly“ einschicken, um ein wenig Geld und Sonderpreise abzustauben.

So gehen wir von einer Saison zur nächsten und bekommen vierteljährlich das Magazin von Jeff zugeschickt. In einigen sind neue Rezepte drinnen, manchmal auch ein paar Auszüge zu bereits erschienenen Bieren, die gut abgeschnitten haben. In jeder Ausgabe sind Aufträge enthalten, die wir annehmen und uns daran versuchen können, das richtige Getränk zu brauen.

Hopfen und Malz, Gott erhalts. – Gameplay

Was Brewmaster hat, ist eine immense Auswahl an verschiedenen Komponenten, die wir alle für gewisse Biere benötigen. Die, die gerne in den Genuss des alkoholhaltigen Getränkes kommen, wissen vielleicht, dass ein IPA anders schmeckt als ein Märzen oder gar ein Pils. Die Masse an verschiedenen Hefen, Hopfensorten, Malzextrakten und Weizenarten gibt uns extrem viel Freiraum zum Experimentieren.

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Der Logomaker ist optisch gut umgesetzt.

Personalisierung des Produkts wird hier nicht nur großgeschrieben, sondern auch in einen Kupferkessel geprägt. Haben wir uns nämlich entschieden, welche Geschmacksrichtung gerade interessant ist und welchen Helligkeitsgrad das Endprodukt haben soll, ist es uns auch selbst überlassen, wie die Etikette aussehen soll. Es gibt zwar schon einige Vorgefertigte, bei denen man nur noch den Namen ändern müsste, aber wer selbst kreativ sein möchte, dem sind ungefähr die gleichen Grenzen an Möglichkeiten gesetzt wie bei der Charaktererstellung in einem Elder Scrolls-Titel. Ungefähr gleich komplex ist es ebenfalls.

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Zwar ist die Küche selbst festgenagelt, doch können wir alle anderen Möbel nach eigenem Ermessen umstellen. Mit jedem erfolgreichen Auftrag bekommen wir nicht nur Braupunkte, was als unser Geld fungiert, sondern auch gelegentlich Magnete für den Kühlschrank, überdimensionierte Kronkorken und andere Dekoobjekte.

Was wir noch mit unserem Geld kaufen können, abgesehen von Ziergegenständen, sind größere und schönere Gebinde zum Brauen. Wir starten mit einem einfachen Kochtopf und einem Plastikfass und können uns nach und nach, sobald wir uns einen Namen gemacht haben, edleres Equipment zulegen. Was eine Gefahr für uns darstellt, ist unsauberes Arbeiten und es ist wichtig, dass alles hygienisch ist. Denn es kann passieren, dass unser Bier unverkäuflich wird, wenn dies nicht gelingt.

Komplex am Gaumen, hopfig im Nachgeschmack

Wer sich ein wenig mehr in die Materie einlesen möchte, der ist bei Brewmaster hervorragend aufgehoben. Alle Zutaten haben eine genaue und akkurate Beschreibung. Bei der Hefe zum Beispiel steht, bei welcher Temperatur sie sich am besten entwickelt. Fruchtextrakte geben an, wie stark es die Farbe beziehungsweise die Helligkeit beeinflusst. Welche Aromen weitergegeben werden, steht bei allen Zutaten dabei. Würde man also einen sehr zitronenlastigen Gerstensaft erzeugen wollen, braucht man nur ein wenig lesen und kombinieren.

Hat man dann endlich die richtige Kombination gefunden, kann dies auch mit dem eigenen Rezeptersteller im Spiel aufgeschrieben werden. Zwar ist dieser anfänglich ein wenig kompliziert zu bedienen, aber mit etwas Übung gelingt auch das recht schnell. Die Idee dahinter ist, Rezepte weitergeben zu können. Der Discordserver gibt regen Austausch, was für ein Bier denn nun das Beste sei. Glücklicherweise braucht man nicht auf die Einheiten schauen, denn mit einem Klick können wir sie von Imperial auf Metrisch in den Optionen umstellen.

Wer am PC seinem inneren Braumeister auslebt, wird bei der Steuerung einen unfeinen, herben Abgang spüren. Denn man merkt, dass es für die Konsole ausgelegt ist. Als Beispiel gäbe es da die Sequenz beim Ein- oder Umfüllen von Flüssigkeiten. Wollen wir das Malz in den Kochtopf kippen, benötigen wir hierbei das Mausrad und geben Centiliter für Centiliter hinzu. Für exakte Abmessungen ist dies sehr praktisch, doch verzeiht uns das Spiel auch einige Messfehler.

Wertung
  • 86%
    Grafik - 86%
  • 94%
    Atmosphäre - 94%
  • 82%
    Spannung - 82%
  • 68%
    Steuerung - 68%
  • 95%
    Technik - 95%
85%

Fazit

Wessen Küche zu klein ist und wer einen Fable für Bier hat, für den ist Brewmaster genau das richtige Spiel.

Relativ realitätsnah kann hier gebraut werden, ohne Gefahr zu laufen, Gärgase freizusetzen – aber auch ohne den Spaß, das Produkt anschließend zu verkosten. Erschienen ist es am 29. September 2022 für den PC via Steam. Am 27.10.2022 erscheint es weiterhin auf der Nintendo Switch, Playstation 4/5, Xbox Series und Xbox One.

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