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Dakar Desert Rally: Mit Vollgas in die Wüste8 min Lesezeit

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Es wird langsam wieder Winter in Mitteleuropa. Wer nicht für den Frost gemacht ist, würde gerne fliehen und das schnell. Saber Interactive fühlt mit uns und lässt uns nach Dakar fliehen. Heißer Wüstensand und schneeverhangene Nächte erwarten uns auf den Rallystrecken, denn für uns gibt es nur ein Gas und das ist Vollgas. Unser Test zu Dakar Desert Rally.

Die Garage – Erste Eindrücke

Wir werden gleich mit einem kleinen Tutorial begrüßt. Ohne großes hin und her starten wir direkt in einem laufenden Rennen mit einem Rallyauto. Noch in einer netten Cutscene drinnen und schon mit beiden Händen an der Tastatur. So ein schneller Übergang soll nicht der einzige bleiben. Um die Steuerung ein wenig kennenzulernen, fahren wir zuerst auf einer einfachen Strecke.

Gleich hier merken wir schon, dass etwas anders ist als mit anderen Rennspielen. Permanent hören wir unseren Spotter auf dem Beifahrersitz, der uns rallytypisch nützliche Informationen via Funk weitergibt. Von einem Checkpoint zum nächsten erklärt er uns, was direkt dahinter auf uns wartet. Leichte Biegung rechts, gefährliche Steine, Wasser und so weiter. Für die meisten Rennspiele untypisch, konnte man sich nach einigen Rennen doch daran gewöhnen.

Fahrzeugwechsel in Dakar Desert Rally

Doch ist das Tutorial nicht vorbei, denn ab einem gewissen Punkt wechseln wir das Gefährt und düsen mit einem Motorrad über die Sandhügel. Der Abzug von zwei Rädern wirkt sich merklich auf das Fahrverhalten aus und wo wir vorher auf dem Boden herumgerutscht sind, können wir nun wendigere Manöver ausführen. Gefährlich sind die Kurven dennoch, denn jetzt sind wir voll und ganz auf die visuellen Indikatoren auf dem oberen Bildschirmrand angewiesen. Auch dies wird einfach gemeistert und wir starten mit einem weiteren Fahrzeugwechsel mit einem massiven Truck durch.

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In staubigen Wüsten geht es in Dakar Desert Rally an den Start.

Schwer liegt er in den Kurven, ist aber fast gleich leicht aus dem Gleichgewicht zu werfen wie die Autos. Zum Glück ist die vertraute Stimme wieder da und dirigiert uns durch die Staubwolken, die von unseren Kontrahenten aufgewirbelt werden. Gerade noch so steuern wir direkt auf das Ziel zu und überqueren dieses Mal als dritter die Ziellinie. Je technisch besser wir gefahren, beziehungsweise je mehr Unfälle unsere Gegner gefahren sind, umso schlechter wird deren Zeit und so können wir noch auf den zweiten Platz hochrutschen.

Durch diesen Gewinn bekommen wir sogenannte Dakarpunkte und Erfahrungspunkte, mit dem wir ein Level aufsteigen. Je höher unser Level, umso mehr Garagenplätze bekommen wir, die jeweils leider nur mit einem Fahrzeug belegt sein können. Auch schaltet uns ein höheres Level mehr Strecken frei, die wir in den verschiedenen Modi befahren und erkunden können.

Die Werkstatt und die Strecken – Gameplay

Level determinieren also unsere Größe für den Fuhrpark, die Dakarpunkte benötigen wir für mehrere Dinge. Einerseits zum Freikaufen von neuen Fahrzeugen, aber auch zum Reparieren zwischen den einzelnen Strecken und zum Optimieren der Boliden.

Wer keine Lust auf Motorräder oder normale Autos hat, der kann sich auch für kompakte Geländewagen, Trucks oder Quads entscheiden. Bei den Fahrzeugen kann ausgewählt werden, von welchem Jahr der jeweilige Fahrer sein soll. Von 2020 bis zum aktuellen Raster kann fast jeder gekauft und für das eigene Team angeheuert werden. Die Fahrer sind jedoch an das jeweilige Gefährt gebunden und können leider nicht ausgetauscht werden.

Dakar Desert Rally brüstet sich mit 20.000 km² an Fläche zum Befahren und es ist nicht gelogen. Aktuell sind es noch 12 Rallystrecken mit unterschiedlich vielen Etappen. Mit welchem Gefährt in welcher Reihenfolge man die Strecken in Angriff nimmt, ist uns selbst überlassen. Praktischerweise werden unsere Fortschritte automatisch gespeichert. So können wir jederzeit erkennen, wo wir noch ein paar Sekunden herausholen können und anschließend unsere Gesamtwertung verbessern.

Verschiedene Witterungsverhältnisse

Die Strecken selbst unterscheiden sich wenig in der Szenerie. Sand, Palmen, Steine und Meer ist überall dabei. Was sich jedoch immer ändert, sind die Witterungsverhältnisse. Von Sonne, die den ganzen Erdboden austrocknet und somit die Staubbildung um einiges erhöht, über Regen bis zu einer Schneefahrbahn ist alles vertreten. Hier heißt es dann adaptieren, optimieren, bestreiten.

Vor jedem Rennantritt können wir unser Auto verändern und tunen. Wir können bei jedem Gerät umstellen, dass zum Beispiel mehr Frontantrieb ist, anstelle von Heckantrieb, die Bremsen verstärken oder gar den Reifendruck ändern. Wer versiert auf diesem Gebiet ist, kann einiges aus jedem Rennboliden herausholen und bis ins kleinste Detail optimieren.

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Es gibt nicht nur staubtrockene Rennstrecken in Dakar Desert Rally.

Was uns auch vor jeder Strecke zur Verfügung steht, ist das Fahrtenbuch selbst. So können wir schon im Geiste die Strecke durchgehen und uns mental vorbereiten, was auf uns zukommt. Das ist vorrangig im professionellen Modus wichtig, da hier eine realistische Navigation angegeben wird. Dies bedeutet, dass keine Checkpoints vor uns aufleuchten und wir auf unseren Spotter hören müssen. Dies gibt eine zusätzliche Herausforderung für hart gesottene Fahrer oder diejenigen, denen der Sportmodus zu langweilig ist.

Des Weiteren wird ein Simulationsmodus angeboten, der aber erst ab Stufe 25 freigeschaltet wird. Dieser Modus ist der härteste von allen. Realistische Navigation, hohe Reparaturkosten, extrem starke Gegner und Unfälle können tödlich enden. Wer diese Rally betritt, weiß hoffentlich, worauf er sich einlässt.

Wer aber reale Menschen als Gegner haben möchte, der kann in den Onlinemodus springen und dort über ein schnelles Rennen hinzu hüpfen und direkt starten. Oder seine eigene Lobby eröffnen.

Das eigene Team – Personalisierung

Dakar Desert Rally bietet einiges zur Personalisierung an. Abgesehen von den mechanischen Aspekten können wir auch unsere Fahrzeuge mit einer neuen Schicht Lack versorgen und diverse Sticker unserer Sponsoren versehen. Auch sind die Anzüge und Helme der Fahrer beliebig veränderbar werden.

Wer die volle Erfahrung haben möchte und mit Lenkrad und Pedalen spielt, muss sich noch ein wenig gedulden. Einige gängige Lenkräder werden aktuell unterstützt, es kann aber noch passieren, dass das ein oder andere nicht erkannt wird. Dies sollte dem Spielgefühl jedoch keinen Abbruch tun, da Saber Interactive erfahrungsgemäß schon an der kompletten Implementierung arbeitet und vermutlich bald fertig hat.

Wertung
  • 90%
    Grafik - 90%
  • 88%
    Atmosphäre - 88%
  • 86%
    Spannung - 86%
  • 78%
    Steuerung - 78%
  • 83%
    Technik - 83%
85%

Fazit

Dakar Desert Rally gibt auf ganzer Linie Vollgas und stoppt nicht auf der Ziellinie.

Wer gerne mit schweren Trucks oder wendigen Maschinen über Dünen heizen will, kann ohne Bedenken zu diesem Spiel greifen. Der Onlinemodus bringt einen zusätzlichen Spaßfaktor. Erschienen ist das Rennspiel am 4. Oktober 2022 auf PlayStation 4 + 5, Xbox One + Series X|S und dem PC via Steam.

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