Realmforge Studios spielt uns zusammen mit Kalypso das Lied vom Tod in ihrer neuen Erweiterung für Dungeons 4. Anders als in der Wüste bleiben hier wenige Augen trocken, denn mit den vielen erbarmungslosen Witzen versetzt der Erzähler uns in einen Goldrausch. Nebst einem neuen Outfit für Thalia gibt es jedoch nur bedingt viel zu entdecken. Warum der Dungeons 4 DLC namens The Good, the Bad and the Evil dennoch gelungen ist, erfährst Du in unserem Test. Die Basisversion des Spiels hatten wir ebenfalls bereits im Test.
Thalia jagt Brynnhild
Am Ende des Basisspiels haben wir – Vorsicht Spoiler! – nahezu endgültig das Gute besiegt. Jedoch entkam uns die Zwergenkönigin Brynnhild. Wir waren schon tatkräftig am Feiern und genossen den Sieg über das Gute. Leider nutzte dies die etwas zu clevere Königin aus, um den Rat der Schnodderlinge zu entführen. Im Morgengrauen, mit eher schwerem Kopf, erkennen wir, dass etwas nicht stimmt. Augenzeugen berichteten, dass sie in einem Zug Richtung Westen gefahren ist. Dadurch, dass wir den Rat noch benötigen und weil die Geschichte es so verlangt, folgen wir ihr natürlich.
In den durch den Dungeons 4 DLC fünf neuen mitgebrachten Kampagnenmissionen, die sich teilweise stark in die Länge ziehen können, entdecken wir die neuen Westernfallen, mit denen wir unseren Dungeon schmücken können. Zum einen haben wir da den Ventilator, der die Helden, die es wagen darauf zu treten, wild in die Luft wirbelt. Dadurch entsteht zusätzlich ein wenig Fallschaden und Verlangsamung. Bauen wir dies jedoch über einen Lavabereich oder einen Wassertümpel, bekommen sie noch zusätzlichen Schaden.
Doch der große Star der Fallen ist eindeutig die Hydro-Lava-None. Auf einem 3 × 3 Feld über Wasser oder noch besser flüssigem Gestein gebaut, spuckt diese Falle Flüssigkeit auf die Helden in einem großen Gebiet. In Kombination mit Schleimfallen und Türen schmelzen die Lebensbalken nur so dahin. Das macht allerdings viele andere Fallen überflüssig. Sie sind jedoch nicht weniger unterhaltsam.
Unterhaltsame Zeit im Dungeons 4 DLC
Auch an Spielspaß fehlt es den fünf neuen Missionen nicht. Zwar ist die Story nicht zwingend tiefgründig, doch dafür spielen wir schließlich nicht Dungeons 4. Wir spielen es wegen der abgedroschenen Sprüche und dem fast schon schmerzhaften Geplänkel der einzelnen Charaktere. Im Dungeons 4 DLC wird sich, passend zum gesamten Setting, sehr an die Westernsprache angelehnt. So beschimpft uns Brynnhild als Gringo und schießt mit „blauen Bohnen“ auf uns. Auch kommt uns oft ein schelmisches Grinsen ins Gesicht, wenn wir erkennen, welches Westernklischee in den Missionen stellenweise zum Vorschein kommt.
Mit neuen Missionen kommen auch wieder neue Fähigkeiten für den Dungeon, welche wir ausrüsten können. Es gibt etwa eine, bei der Manabatterien automatisch wieder aufgefüllt werden, sobald sie leer sind. Wer oft in Goldnot kommt, kann entweder den Kopfgeldjäger ausgerüstet haben, welcher einem die Schatzkammer mit jeder Gruppe an Abenteurern ein wenig auffüllt oder aber eine Fähigkeit, bei der die Goldadern effizienter produzieren. Grundsätzlich sind alle dieser freischaltbaren Boni praktisch.
Zwar sind es nur wenige neue Missionen, doch ziehen diese sich in die Länge. Das ist im Grunde aber auch gut so, denn so haben wir mehr Zeit uns auf den Aufbau des Traumdungeons zu konzentrieren, den wir unterhalb der Oberfläche kultivieren. Praktischerweise müssen wir nicht zwingend die Basiskampagne durchgespielt haben, sondern können direkt in den Dungeons 4 DLC starten.
Fazit
Der Dungeons 4 DLC The Good, the Bad and the Evil ist rundum gelungen.
Er knüpft dort an, wo das Basisspiel aufgehört hat. Was jedoch einige abschrecken könnte, ist das Preis-Leistungs-Verhältnis. Schließlich schlägt die Erweiterung aktuell mit ca. 14,– € zu Buche und bietet dabei eine relativ kurze Kampagne. Dafür bekommen wir aber einige neue Fallen und gute Witze geboten. Der typische Dungeons Charme ist ebenfalls nicht auf der Strecke geblieben.