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Hell is Others: Spannender Survival-Shooter9 min Lesezeit

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Strelka Games und Yonder haben sich zusammengeschlossen und die Untiefen des Lovecraft-Horrors entdeckt. An uns liegt es nun, diese Geschichte auszubaden und zu richten. Denn in Hell Is Others sind wir der Problemlöser – und Century City hat einige Probleme. Nicht nur die Stadt selbst macht uns fertig, sondern auch alle, die mit dem Lift herunterfahren.

Mit Krawatte und Pistole – Erste Eindrücke

Wir erreichen Century City und bekommen die Schlüssel für ein eher spärliches Appartement. Adam, unser Charakter, wird von einem wilden Klopfen an der Tür geweckt. Mit einem Murren steht er auf und sieht nach. Doch dort ist keiner, nur ein kleiner Bonsai mit einer Notiz. In zehn Tagen wird der Besitzer mit einer Belohnung vorbeikommen, sofern dieser kleine Wuchs noch am Leben ist. Staubtrocken stellen wir ihn auf unsere Kommode und müssen ihn gießen. Mit unserem Blut.

Das einzige Ritual, das wir absolvieren müssen, ist die Wäsche. Denn an unserem Hemd klebt Blut. Ob es unser eigenes oder fremdes ist, wird gekonnt verschwiegen. Leider ist das aber noch nicht genug und wir müssen uns etwas überlegen. Plötzlich klingelt das Telefon und Octave ruft an. Dieser Trödelhändler hat von uns und unseren Fähigkeiten gehört. Wir sollen ihn so bald wie möglich unten in Century City vor dem Jardin de la Paix treffen, er hätte eine Aufgabe für uns.

Da wir wegen des Bluts ohnehin noch in die Stadt mussten, erklären wir uns bereit dazu. Aber nicht ohne eine Gegenleistung, denn alles kostet etwas.

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In der Top-Down-Ansicht geht es in Hell is Others ins Gefecht.

Wo wir noch mit einer Seitenansicht die volle Größe unseres Charakters sehen konnten, wechseln wir, sobald wir in der Stadt sind, auf eine gerade Top-Down-Sicht, wie wir sie es von den frühen GTA Teilen oder Darkwood kennen. Wem letzteres Spiel ein Begriff ist, wird auch hier eine der Mechaniken wiedererkennen.

Gefahren lauern überall

Wir sehen nämlich nur das, was vor uns ist. Vom Spieler geht ein Leuchtkegel aus, der uns alles offenbart, was wichtig ist. Zwar sehen wir permanent die komplette Umgebung, wie die Räume verlaufen und wo es den nächsten Loot gibt. Doch werden uns Gegner nur dort angezeigt. Ein wachsames Auge ist gefragt, aber auch ein gutes Gehör. Sobald sich irgendwo etwas bewegt, können wir es hören und ausfindig machen. Es wird aber auch anhand eines kleinen, goldenen Scheines angezeigt, woher die Geräusche kommen.

Octav hat eine einfache Aufgabe, die uns als Tutorial fungieren soll. Zuerst müssen wir uns in der Gegend nach ein paar Gegenständen erkundigen und dann brechen wir in den Park ein. Noch haben wir keine Kugeln. Die wachsen auch nicht auf Bäumen, sondern an Sträuchern. Schnell sind ein paar davon gepflückt und in unsere treue Pistole geladen. Denn in der Stadt wimmelt es von sogenannten Unnatürlichen. Das Ende naht und keiner weiß genau, woher diese kommen, aber alle wissen, dass sie Unheilsbringer sind.

Nach ein paar Konfrontationen finden wir auch etwas Ramsch, den wir verkaufen können. Abgeliefert bei unserem Auftraggeber, hören wir ein Klingeln. Gerne würden wir noch bleiben und weiter erforschen, doch unser Aufzug ist da, mit dem wir wieder in unsere Wohnung kommen und so beginnt der ewige Kreislauf.

Trautes Heim, Glück allein – Gameplay

Hell Is Others spielt sich sehr schnell und aufreibend. Das Tutorial war noch ohne menschliche Gegner, doch ab jetzt gibt es kein Pardon mehr. Ihr werdet sterben, vielfach, aber es wird nichts ausmachen, denn nach ein paar Misserfolgen werdet ihr merken, dass es nicht schlimm ist und das erste Mal Überleben ist ein Hochgenuss mit hohem Puls. Wir fahren am Tag vier, fünf, zehn Mal in die Stadt hinab, um Loot zu erbeuten, den wir verscherbeln können oder um Blut für unsere Pflanzen zu sammeln. Der Tod lässt uns zwar alle Sachen verlieren, doch werden auch alle Eigenschaften von uns wieder resettet. Alle positiven und negativen Statusveränderungen werden einfach aufgehoben.

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In den Straßen kommt es schnell zu hitzigen Feuergefechten.

Der einzige Grund, den Tag wirklich beenden zu wollen, ist, um in der Geschichte weiterzukommen und Belohnungen wie Schränke und Regale zu erhalten, die wir fürs Abschließen von Missionen bekommen. Nach und nach wird die Stadt immer belebter und die verschiedenen Ladeninhaber stellen sich uns vor, denn auch sie benötigen einen Problemlöser, so wie jeder hier.

Die Einrichtungsgegenstände haben nicht nur kosmetischen Wert, sondern bringen auch einen fixen Bonus mit sich, der zum Beispiel unsere Nachladegeschwindigkeit bei verschiedenen Waffen verbessert oder uns unsere eigenen Kugeln anbauen lässt. Wir sammeln das Blut nämlich für unsere Pflänzchen, sollten wir einen Tag beenden und vergessen zu gießen, sterben uns die gezüchteten Kugeln einfach ab.

Es ist nicht alles Blut, das glänzt – Probleme

Ein gewisses Problem besteht allem Anschein nach in Hell Is Others. Denn es ist eines dieser Spiele, die mehr oder weniger als Service angeboten werden. Mit einer schlechten Internetleitung oder gar offline, ist es unbrauchbar, da permanent eine Verbindung zum Server bestehen muss. Als ein ausgeschriebenes PvP-Spiel ist dies verständlich, doch liegt die Entscheidung ganz allein bei den Herstellern. Es wird zwar immer vor Matchbeginn bis zu 25 Sekunden auf andere Spieler gewartet. Aber behaltet im Hinterkopf, dass sobald es sich nicht mehr auszahlt, die Server am Leben zu erhalten, diese abgeschaltet werden könnten.

Halte dein Pulver trocken – Tipps zum Überleben

Über die Spielstunden sind ein paar Dinge aufgefallen, die das Leben in dieser Höllenstadt doch ein wenig leichter macht und diese teilen wir nun in diesem kleinen Hell is Others Guide mit euch.

Zuallererst: Kugeln wirken zwar rar, sind sie aber nicht. Wer ständig die Töpfe im Flur vor seiner Wohnung durchsucht, wird immer mindestens ein paar finden, die man benötigt, um wenigstens zum ersten Garten zu kommen. Mehr als 30 könnt ihr mitnehmen, ist aber oft nicht nötig.

Seltener passiert es aber, dass in den Töpfen der Wohnungen, welche versteckt sind. Ein kurzer Blick zahlt sich aus und teilweise wachsen dort sogar modifizierte Patronen. Es ist relativ egal, welche Werte diese haben, da fast alles besser ist als die wilden Kugeln.

Haushalten ist nicht nur bei den Kugeln angesagt, sondern auch bei eurer Ausdauer. Man kommt zwar schneller an einen anderen Ort, aber das bringt euch auch nichts, wenn ihr von einem der größeren Unnatürlichen verfolgt und getötet werdet. Ein Energy-Drink oder eine Cola hat hier schon öfter das Leben gerettet.

Verdorbenes hat zwar nur die Hälfte ihrer ursprünglichen Kraft – sei es nun Heilwirkung oder Blut – ist aber in der Not sehr hilfreich, da es bis jetzt noch keine anderen Nebenwirkungen hatte.

Blut ist wichtig für unseren Bonsai und den Schlund, darum stellt sicher, dass ihr euch regelmäßig wascht. Auch sind Kakerlaken ein hervorragender Speicher für Blut, da sie sehr einfach zu finden sind, keinen Lärm machen und eine große Stackgröße haben.

Ihr könnt es zwar zu zweit spielen, aber ihr seht nicht, wo sich auf der Karte der andere befindet. Versucht euch also nicht gegenseitig über den Haufen zu schießen, wenn ihr nicht gemeinsam im Discord seid.

Wertung
  • 89%
    Grafik - 89%
  • 86%
    Atmosphäre - 86%
  • 98%
    Spannung - 98%
  • 86%
    Steuerung - 86%
  • 86%
    Technik - 86%
89%

Fazit

Wer sich nicht zu schade für etwas Pixelgrafik ist und einen nervenaufreibenden Survivalshooter der etwas anderen Art erleben möchte, wird hier abgeholt. Wir hoffen auch, dass die Server noch lange bestehen bleiben. Erschienen ist Hell Is Others am 20. Oktober 2022 für den PC.

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