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Hidden Deep: Der 2D-Thriller aus der Tiefe im Test9 min Lesezeit

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In einer kartografierten Region liegt eine Mine, die an ein Höhlensystem angeschlossen wurde. Forscher und Erkunder werden losgeschickt, um das Unbekannte zu entdecken und weiteres Wissen aus den Tiefen der Erde zu erlangen. Leider ging etwas schief und die Verbindung zum Trupp ist abgebrochen. Nun liegt es an uns, eine Rettungsmission zu starten. Doch schon bald erkennen wir, dass wir nicht alleine sind und Gefahren an jeder Decke lauern. Der 2D Sci-Fi-Action-Thriller Hidden Deep aus dem Early Access bei uns im Test.

Höhleneingang – Erste Eindrücke

Wir starten unter Tage und erhalten die Anweisung über Funk tiefer in die Mine einzudringen. Ausgerüstet mit einer Pistole, einem Wurfhaken und genügend Seilen gehen wir los. Anfangs mit einfachem Klettern und springen überbrücken wir den ein oder anderen Abgrund. Aber schon bald müssen wir unser Werkzeug auspacken, denn ein Sturz aus einigen Metern Höhe wirkt sich ungesund auf unsere Lebensenergie aus.

Wir geraten vor ein geschlossenes Tor. Der Hebel scheint verschwunden zu sein. Also wagen wir uns den Abgrund hinunter, den wir vorher überquert hatten. Verdächtiger weise ist der Boden dieses Abgrunds rot gefärbt und die Wand durchzogen von seltsamen, pulsierenden Adern. Ein leichter Schauer fährt über unseren Rücken, als wir seltsame Geräusche von weiter unten hören und keinem bekannten Tier zuordnen können. Leider sind uns unsere Hände gebunden und wir müssen tiefer.

In Hidden Deep kämpfen wir uns durch dunkle Gänge.
In Hidden Deep kämpfen wir uns durch dunkle Gänge.

Ein Schuss des Enterhakens gegen die Decke. Das „Klink“ hallt durch die Grotte und wir beginnen den Abstieg. Aus den Augenwinkeln sehen wir, dass sich etwas bewegt und wir leuchten mit unserer Taschenlampe hin. Was wir erblicken, lässt uns instinktiv nach der Pistole greifen. Die roten Venen an den Wänden sind ein düsterer Vorbote, zu dem, was uns entgegenkommt. Eine Fledermaus, die entstellter nicht sein kann, flattert mit einem mörderischen Blick auf uns zu. Glücklicherweise machen die Kugeln kurzen Prozess mit ihr. Kurz durchgeatmet gelangen wir zum Boden und finden den Hebel.

Uns beschleicht der Gedanke, dass diese Anomalie vermutlich für den Verbindungsabbruch verantwortlich ist. Wir gehen durch ein Tor und fahren mit dem Lift tiefer in den Abgrund, wo uns weitere Gefahren erwarten. Die Fledermäuse sind nicht die einzigen Tiere, die durch diesen seltsamen Wuchs verändert wurden.

In den Tiefen – Gameplay

Das Tutorial gibt uns ein gutes Gefühl, wie das Spiel im Generellen abläuft. Erkunden, klettern, Monster beseitigen und versuchen zu überleben. Ein großer Punkt ist die Physik des Spiels selbst. Größtenteils sind es die Ragdoll-Physics der Spielercharaktere, aber auch mit dem Wurfhaken lässt sich ein wenig experimentieren. Nun ist es nicht so wie zum Beispiel bei Worms, dass ein großes Momentum aufgebaut werden kann und wir weit springen, aber das Schaukeln kann uns an schwer zu erreichende Vorsprünge bringen.

Auch Maschinen spielen in Hidden Deep eine Rolle.
Auch Maschinen spielen eine Rolle.

In der ersten Mission werden wir gleich mit weiteren Mechaniken des Spiels konfrontiert. Einerseits ist in unserer Ausrüstung eine fliegende Sphäre vorhanden, mit der wir sogar durch die kleinsten Öffnungen hindurch spähen können und so unsere Karte aktualisieren.

Ein weiteres Objekt ist der Geoscanner. Auf den Boden gerichtet jagt dieser Wellen durch das Gestein und wir erkennen vergrabene Höhlen, die wir mithilfe von C4 freilegen können. Auch, wenn wir uns vor der Explosion verstecken, müssen wir uns vor den Schrapnellen in Acht nehmen. Ein größerer Stein, der uns trifft, kann uns nicht nur das Licht der Stirnlampe ausknipsen.

Gefahren befinden sich in Hidden Deep überall

Generell gibt es etliche Gefahren, die auf uns lauern und zu einem raschen Tod führen, wenn wir nicht aufpassen. Die feindlich gestimmten Mutationen sind dabei zwar ein großer Teil, aber sobald man weiß, wie das Loch aussieht, wo ein Wurm herauslugen kann, um uns zu ergreifen wie ein „Barnacle“ von Half Life, sind diese eher Unannehmlichkeiten als Gefahren. Tiefe Stürze sind zwar eine etwas andere Art und Weise, Abgründe zu erforschen, aber dann auch eher kleinere Hürden. Wir sterben zwar sehr oft, aber der Tod in Hidden Deep ist vergleichbar mit den Toden in Super Meat Boy. Kaum liegen wir leblos am Boden, erscheint „Connection Lost – Restart in …“ und wir stehen, ein paar Meter von unserer Unglücksstelle entfernt, gesund da.

Der Schwierigkeitsgrad wird dadurch ein wenig heruntergeschraubt. Natürlich ist es frustrierend immer wieder an der gleichen Stelle zu sterben, aber nicht ganz so, als wenn wir ganz vom Anfang an starten müssten.

Zu zweit zur Rettungsmission in Hidden Deep

Wir finden auch bald unseren ersten verlorenen Kollegen. Ab hier beginnt ein weiteres Kapitel. Es ist nämlich möglich, das Spiel auch zu zweit durchzuspielen. Dies wirkt sehr flüssig und unkompliziert, ferner sich beide Parteien nicht gegenseitig ein Bein stellen.

Die Level in Hidden Deep sind weniger abwechslungsreich gestaltet.
Die Level sind weniger abwechslungsreich gestaltet.

Ist man im Alleingang unterwegs, können wir immer zwischen unserem Kumpel und uns hin und her wechseln. Wir dürfen dabei aber nicht vergessen, dass nur unser Hauptcharakter die gute Ausrüstung hat. Im Multiplayer sind beide gut ausgestattet. Wir versuchen weiter nach unten zu kommen und zum Extraktionspunkt vorzudringen, bei dem wir unsere gerettete Person abgeben können. Warum wir nicht direkt mit der Tunnelgrabmaschine durchgebohrt haben, ist uns schleierhaft.

In der zweiten Rettungsaktion sind wir maschinell besser ausgestattet und finden sogar einen Bohrer, mit dem wir durch die Wände kommen. Auch hier sollte unser Kumpane nicht davor stehen, denn sonst würde er dem Bohrkopf zum Opfer fallen.

Tropfen, Hallen und Echos aus der Tiefe – Ambiente

Hidden Deep arbeitet viel mit versteckten Grafiken. Unser Lichtradius ist sehr eingeschränkt und wir können nur dorthin leuchten, wohin wir auch blicken wollen. Die Taschenlampe ist unglücklicherweise nicht allzu stark, so bleiben viele Dinge im Verborgenen. Zwar wartet die ein oder andere böse Überraschung hinter dem Ende des Bildschirms auf uns, aber die Tode fühlen sich nicht unfair an, da wir meist genug Zeit zum Reagieren haben.

Die Geräuschkulisse und das Fehlen einer Hintergrundmusik trägt wesentlich zur beklemmenden Stimmung bei und wir können uns voll in unseren Charakter hineinfühlen. Die 2D-Grafik jedoch bringt ein wenig die Immersion und macht das ganze Spiel in keinster Weise schlechter. Auch ähneln sich die neun Missionen vom Aussehen her und von der Art, sind aber mit verschiedenen Puzzles ausgestattet. Es ist doch auch überall eine kleine Überraschung versteckt. Erkunden wird belohnt, jedoch ist fragwürdig, für wen die Belohnung ist.

Wertung
  • 84%
    Grafik - 84%
  • 91%
    Atmosphäre - 91%
  • 78%
    Spannung - 78%
  • 75%
    Steuerung - 75%
  • 82%
    Technik - 82%
82%

Fazit

Hidden Deep ist seit 24. Januar im Early Access auf Steam erschienen und lädt in die Untiefen eines unbekannten Gebietes ein.

Das Spiel von Cogwheel Software bringt eine düstere und angespannte Stimmung mit sich und paart es mit 2D Plattformphysik. Fans von „Das Ding“ können hier eine spielbare Version mit ähnlicher Beklemmung erleben.

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