Just Crow Things: Test des absurd witzigen Indie-Games6 min Lesezeit

Ein großer Hit der vergangenen Jahre war Untitled Goose Game, bei dem wir in die Rolle einer Gans schlüpften und Schabernack in einem Städtchen trieben. Unbound Creations, die Macher von Rain on your Parade und Headliner, haben sich davon eine kleine Scheibe abgeschnitten und in Just Crow Things die Gans durch eine wesentlich charismatischere Krähe ausgetauscht. Abseits von Unruhe stiften haben wir auch noch eine kleine Geschichte zu verfolgen und helfen unseren Tiergenossen, was das ganze zu einem wundervollen kleinen Abenteuer macht. Im Folgenden unser Test zu Just Crow Things.

Wie aus dem Ei gepellt – Erste Eindrücke von Just Crow Things

Der Spaß beginnt schon im Startmenü. Denn nicht wie in normalen Spielen, wo wir mit einem Cursor zu den Optionen oder dem Start manövrieren, sind wir bereits die kleine Krähe und müssen auf das gewünschte Feld hüpfen.

Wir beginnen unsere Reise in dem kleinen Nest mit unserer Großmutter. Nachdem wir groß geworden sind, ist es nun an der Zeit, dass wir unsere Flügel spreizen und die große Welt erkunden. Doch zuerst, so wie es Tradition ist, müssen wir einen Gegenstand unserer Wahl finden und zum Nest zurückbringen. Hier lernen wir die zwei wichtigsten Dinge unseres Krähenlebens: das Fliegen und das Aufnehmen von Dingen. Als Belohnung bekommen wir eine tolle Sonnenbrille von unserer Oma vermacht. Dann verabschieden wir uns, um neue Freunde kennenzulernen.

Direkt nebenan ist ein kleines Tierdorf, bei dem wir fast alle wichtigen Protagonisten kennenlernen. Gleich als Erstes erhalten wir vom Pferdeadler, einer Kreuzung aus Pferd und Adler, Tipps, wie wir uns schneller fortbewegen können. Mit deinem Sturzflug, während wir in der Luft sind, können wir an Geschwindigkeit zunehmen. Leider ist hier in der Übersetzung schon ein kleiner Witz verloren gegangen. Im Englischen ist es ein Ponyhawk und er hat ein Skateboard bei sich. Freunde von gewissen Pro Skater Spielen erkennen diesen Wortwitz recht schnell.

Gespreizte Flügel – Gameplay

Recht zügig geht es auch mit dem Rest des Tutorial-Levels weiter. Die Prämisse ist recht simpel. Wir stiften Chaos unter den Menschen, stibitzen uns kleinere Gegenstände oder finden verschollene Eichhörnchen und bringen sie zu ihrer Mutter zurück. Haben wir mindestens 100 Münzen gesammelt, gilt das Level als abgeschlossen und wir können uns kurz auf unserem Nest ausruhen, um zum nächsten Level zu gelangen.

Aber als wir aus unserem Wäldchen hinausfliegen, werden wir von drei bösen Krähen abgefangen, die uns unsere Brille abnehmen, weil wir angeblich nicht cool genug dafür seien. Das lassen wir uns nicht gefallen und begeben uns auf die Suche nach den Dieben. In mindestens acht Missionen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, treffen wir immer wieder dieselben Tierchen und helfen ihnen aus.

Das Spiel brilliert mit dem Witz und der Kreativität, oder besser gesagt, mit der „Krähativität“. Jedes einzelne Gebiet hat dabei ein eigenes Gimmick. In der Wüste können wir beispielsweise mit einer Laterne spielen, die es Nacht werden lässt, sobald sie den Sand berührt. Abends sind die Frösche aktiver, die wir dann in die Wolken setzen können, um es auf den Markt regnen zu lassen.

Vieles zu entdecken

Das ist jedoch bei Weitem nicht das einzige Werkzeug, dass unsere Krähe benutzen kann. Im Sommerlager bedienen wir uns einer Taschenlampe, um böse Schattengestalten zu vernichten. In der Großstadt hauen wir mit einem Baseballschläger auf sehr verdächtige Tauben ein, die dann in elektronischen Schrott zerspringen. Im Mondlevel bekommen wir kurzzeitig ein Laserschwert, mit dem wir eingefrorene Wasserleitungen auftauen.

Auch wenn Just Crow Things mit einer Spielzeit von etwa 3 bis 4 Stunden recht kurz ist, bleiben viele Erinnerungen an die Missionen zurück. Sei es nur ein zufällig gefundenes, lebendiges Brot.

Zum Sammeln gibt es noch einiges über die Level verteilt. Viele verschiedene Outfits, die einerseits durch das Abschließen mit und ohne Rennen der Missionen erhalten werden können, aber auch welche, die erst gefunden werden müssen.

Leider müssen wir bei der Steuerung ein paar Prozent abziehen. Es wird einem zwar der Controller empfohlen und mit diesem ist es auch wesentlich leichter zu spielen, doch verrenkt man sich bei der Tastaturbelegung teilweise die Finger. Dies tut dem Spaß jedoch wenig Abbruch.