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Meg’s Monster: Starke Story mit Pixeloptik im Test8 min Lesezeit

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Wem gefallen schwere Entscheidungen, charismatische Pixelgrafik und eine herzzerreißende Story? In Meg’s Monster spielen wir ein Kind, das auf seltsame Weise von der Erde verschluckt und in eine fremde Welt teleportiert wurde. Eine Welt voller Monster, Gefahren und schroffen Gegenden, bei der der Tod an jeder Ecke lauert. Der einzige Wunsch, den wir haben, ist wieder zurück zu unserer Mutter zu gelangen.

Ein Spiel von Odencat, welche zuvor schon zwei Spiele rausgebracht haben, die einen starken Fokus auf das Erzählen einer Geschichte legen. Mit Meg’s Monster haben sie auch hier wieder ein starkes Stück an Geschichte mitgebracht.

Der Absturz – Erste Eindrücke

In der Introsequenz schlüpfen wir in die Rolle einer jungen Wissenschaftlerin, die ein altes Labor besucht, das ausgestorbener und verlassener nicht sein könnte. Vor 20 Jahren wurde das letzte Mal das Licht eingeschaltet und ist dementsprechend auch so zugerichtet. Das Einzige, das noch auf wundersame Weise funktioniert, ist ein Funkgerät, das uns mit statischem Rauschen begrüßt. Durch das große Loch im Dach können wir auch den roten Stern am Firmament sehen, der ebenso vor 20 Jahren das erste Mal erschienen ist.

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Meg’s Monster präsentiert sich In niedlicher Pixeloptik.

Wir erinnern uns an damals, als wir die Welt der Menschen ungewollt verließen und das erste Mal auf Roy und Golan trafen. Als Mensch sind wir eine Delikatesse für die Monster. Es scheint also, dass wir nicht die Erste sind, die sich hier her verirrt. Da Roy sich mit dem magischen Teer als einzige Speise begnügt, freut sich Golan richtig über das frische Festmahl, das wir abbilden.

Traurig, da wir unsere Mutter nicht finden und die beiden auch nicht wissen, wo sie ist, fangen wir an zu weinen. Golan öffnet sein riesiges Maul und der Speichel tropft den Boden. Plötzlich wird der Himmel rot und es wird wärmer und wärmer. Leichte Erdbeben beginnen und die Luft fühlt sich so an, als wenn sie brennen würde. Golan schaltet schnell und beruhigt uns mit Erfolg. Kaum eine Minute später kommt ein weiteres Monster daher und sieht uns. Auch dieses ist erpicht uns zu fressen, doch Roy wirft sich dazwischen.

Der Weg nach Hause – Gameplay von Meg’s Monster

Roy ist einer der Stärksten – wenn nicht sogar DER Stärkste – in dieser Welt. Schon beim ersten Kampf sehen wir seine Eigenschaften. Ein Lebensbalken mit 99999 und einem Angriff, der dem Gegner mehr als die Hälfte seines Balkens abzieht. Schnell wird uns klar, dass wir der Boss sind, zumindest am Anfang. Mit jedem Kampf bekommen wir auch Erfahrung und steigen bei diversen Attributen auf.

Da das einfache Durchplanieren mit einer Dampfwalze viel zu einfach und vermutlich auch extrem langweilig wäre, bekommen wir ein kleines Handycap mit. Meg kann es nämlich nicht ausstehen, wenn Roy getroffen wird. Sie bekommt ihren eigenen Lebensbalken. Sie wird allerdings nicht direkt getroffen, sondern erleidet psychischen Schaden, sobald Roy verletzt wird. Ein paar „Schläge“ kann sie einstecken, doch müssen wir uns dann ein wenig mit ihr beschäftigen und sie beruhigen. Dies geht am besten mit Spielzeug. Leider können wir diese jeweils nur einmal pro Kampf einsetzen.

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Ein kuscheliges Lagerfeuer hat noch nie geschadet.

Auch wenn wir die Entscheidung haben, wie wir angreifen, wirken einige der Kämpfe sehr vorherbestimmt. Als wären sie nur ein weiteres Stilmittel, um die Geschichte zu erzählen. Es ist nicht schlecht, aber es gibt dadurch nicht wirklich Möglichkeiten, um außerhalb ein paar Level zu bekommen.

Über die Weltkarte können wir zu verschiedenen Orten gehen, die aktuell interessant sind. Nicht jeder Platz ist immer verfügbar. Um genau zu sein, können wir nur diese Orte besuchen, die entweder die Hauptquest voranbringen oder eine kleine Nebenquest beinhalten. Dies macht das Spiel extrem linear, dennoch können wir uns entscheiden, letztere nicht zu bestreiten. Denn gleich am Anfang wird gewarnt, dass manche dieser Events nicht mehr vorhanden sein können, nachdem wir gewisse Hauptmissionen abgeschlossen haben. Wer das wahre Ende haben will, muss also die Augen nach den grünen Markern offenhalten, die ohnehin nicht zu schwer zu übersehen sind.

Mit Spielzeug und Tränen – Das Drumherum

Sowohl bei den Kämpfen als auch bei den einzelnen Ereignissen werden viele Mechaniken ausprobiert und durchgemischt. Puzzles, bei denen durch die verschiedenen Charaktere hindurch gewechselt werden muss, drücke die Tasten in einer vorgegebenen Reihenfolge und sogar ein kleines Angelspiel während des Kampfes wurde eingebaut. Diese kleinen Spielereien machen alles ein wenig bunter und weniger eintönig, da jedes neue Event oder jede weitere Herausforderung etwas Neues mit sich bringt, dass wir vorher noch nicht gesehen haben.

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Die Kämpfe spielen eine zentrale Rolle in Meg’s Monster.

Grafisch sieht es auch atemberaubend aus. Wer auf die den Pixelstil steht, kann hier wunderschöne Sprites sehen. Zwar fehlt es ein wenig an Komplexität was Schattierungen und dergleichen angeht, doch ist jeder Charakter wunderschön gestaltet und birgt einige Details. Bei manchen Designs kann man den Undertale/Deltarune-Einfluss nicht bestreiten, was in keiner Weise etwas Schlechtes sein soll. Manche Hintergründe sehen jedoch relativ simpel aus und auch die Karte, auf der wir navigieren, ist stark vereinfacht.

Wo das Spiel überall Abstriche macht, macht es diese mit den vermittelten Emotionen durch Dialoge wieder gut. Durch das Aufpassen auf Meg wächst auch Roy über sich hinaus und lernt nicht nur die verschiedensten Dinge der Welt kennen, sondern auch über sich selbst und die eigenen Gefühle. Der rohe Grobian zeigt dann doch, dass er einen weichen Kern hat. Auch Golan verändert sich und wir erfahren mit der Zeit mehr und mehr, was in der Vergangenheit passiert ist. Über das ganze Spiel hinweg werden wir auf eine Reise mitgenommen, die extrem mit dem persönlichen Wachstum zu tun hat. Wir spielen zwar mit Roy, Meg und Golan, doch sind wir als Spieler nur da, um die drei auf den richtigen Weg zu bringen. Dies mag zwar für einige Spiele zutreffen, doch beim zweiten Durchspielen merkt man, dass wir nur Mittel zum Zweck sind. Wie eine Pause in einem Film.

Wertung
  • 86%
    Grafik - 86%
  • 92%
    Atmosphäre - 92%
  • 87%
    Spannung - 87%
  • 89%
    Steuerung - 89%
  • 86%
    Technik - 86%
88%

Fazit

Wer auf der Suche nach einem storylastigen Spiel ist, sollte zu Meg’s Monster greifen. Die Kämpfe sind zwar relativ einseitig, doch gibt es auch einige Stellen, die einen zum Schmunzeln bringen. Mit Ereignissen oder Dialogen, mit denen man nicht wirklich rechnet. Viel Liebe ist in dieses Spiel geflossen und das merkt man stark.

Erschienen ist Meg’s Monster am 2. März für PC, Switch und XBox One.

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