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Neoverse: Das roguelike Kartenspiel im Test5 min Lesezeit

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Seit gut einem Jahr ist das Roguelike Kartenspiel Neoverse bereits auf Steam für den PC erhältlich. Im Dezember 2020 folgte dann die Veröffentlichung auf der Xbox und Nintendo Switch. Zu guter Letzt ist jetzt auch die Playstation 4 Version erschienen. Wir haben die neuste Version unter die Lupe genommen und verraten euch, wie sich das Spiel im Test schlägt.

Keine Story, aber Suchtpotenzial

Beim ersten Start von Neoverse bekommen wir actionreiche Szenen zu sehen. Allesamt schön gerendert. Im anfänglichen Kurzfilm gibt es keine Dialoge. Schnell fragen wir uns hoffnungsvoll: Gibt es hier eine Story? Die Antwort folgt spätestens nach einer Runde richtigem Gameplay. Nein, Neoverse verfügt über keine nennenswerte Story. Allerdings vermissen wir hier auch nicht unbedingt eine. Daher ist dies gar nicht so tragisch.

Auch wenn man sich den leblosen Trailer zu Beginn hätte sparen können, finden wir uns nach einem ausreichend gutem Tutorial in optisch schönen Kämpfen wieder. Das rundenbasierte Gameplay geht hin und her und wir befinden uns schon mitten im Spiel, ohne es wirklich zu merken. Nach der Runde winken direkt Freischaltungen, bessere Karten, Upgrades und eine Übersicht, was wir mit dem nächsten Kampf freischalten können. Dass dieses Prinzip durchaus Suchtpotenzial hervorruft, brauchen wir wohl nicht zu erwähnen.Neoverse_Screenshot_2

Also stürzen wir uns mit dem ersten Charakter in den Kampf. Ziel ist es, die Balance zwischen Angriff und Verteidigung zu halten. So zwingen wir unsere teils in der Mehrzahl auftauchenden Kontrahenten in die Knie. Dazu haben wir noch einige Karten, die unsere Leistung generell in der Runde verbessern, Boni bringen und ähnliche nützliche Eigenschaften haben. Auch die Gegner können diese so genannten Buffs einsetzen und werden so teils arg knifflig.

Pro Charakter kämpfen wir uns durch 15 Runden. Sind diese bestanden, können wir den Schwierigkeitsgrad erhöhen und die Belohnung dadurch steigern. Ein Durchlauf à 15 Runden dauert zwischen 45 und 90 Minuten.

Technik ist alles

Technisch ist Neoverse definitiv ausgeklügelt. Wir haben einen Techtree mit vielen verschiedenen Dauerfähigkeiten. Dazu müssen wir unsere Karten entsprechend unserer Strategie freischalten. Außerdem gibt es noch zusätzliche Gegenstände und nicht zu vergessen die Reihenfolge der Spielzüge zu beachten. Eine ganze Menge wird also von uns abverlangt. Hier hätte das Spiel auch stellenweise mehr Anleitungen geben können. Es kommt vor, dass Begriffe nicht ganz verständlich beschrieben sind und daher ausprobiert werden müssen.

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Möchte man nicht zu kompliziert spielen, wird man vermutlich nicht weit kommen. Spätestens nach sieben oder acht Runden sind die Gegner entsprechend stark. So muss man sich zwangsläufig mit einigen Funktionen und Taktiken befassen. Das wird jedoch so spielerisch und konstant vermittelt, dass die Lernkurve angenehm stetig ist.

Die Steuerung ist gerade auf der Konsole gut umgesetzt. Wir haben nur selten komplizierte Wege und können auch komplexe Angriffe mit wenigen Klicks auf dem Controller erledigen. Ein paar mehr Shortcuts auf den Stirn- oder Pfeiltasten wären trotzdem nett gewesen.

Nicht alles ist Gold, was glänzt

Im Spiel finden wir ein spannendes Charakterdesign wieder. Alle haben verschiedene Stärken und Schwächen und besondere Fähigkeiten. Dies erhöht den Wiederspielwert enorm und bringt komplett unterschiedliche Spielelemente mit sich. Die Abwechslung ist hier nur lobenswert.

Etwas stumpfsinnig ist die Auswahl der Charaktere an sich. Wir können uns zwischen verschiedenen leichtbekleideten Damen entscheiden. Wieso man das im Jahr 2021 bei einem Spiel mit guter Spielmechanik überhaupt braucht, erschließt sich uns nicht wirklich. Wir hätten uns hier zumindest eine diversifiziertere Auswahl gewünscht.

Im Spiel begegnen uns leider wiederkehrende Bugs, die zwar nicht verheerend sind, aber das Spielen teils umständlicher machen. Außerdem hätte an der deutschen Übersetzung zum Teil etwas gefeilt werden können. Die Grafik ist ordentlich, allerdings eben noch auf „Old-Gen“ PS4 Niveau.

Wertung
  • 75%
    Grafik - 75%
  • 70%
    Atmosphäre - 70%
  • 84%
    Spannung - 84%
  • 85%
    Steuerung - 85%
  • 81%
    Technik - 81%
79%

Fazit

Wer Neoverse bereits kennt und nun die Konsolenversion ausprobieren möchte, wird nichts falsch machen. Die Umsetzung ist gut gelungen, die Optik ausreichend gut. Außerdem ist es bis auf ein paar Bugs technisch ausgereift und auch die Steuerung clever gelöst.

Wenn man das Spiel noch nicht kennt, wird man hier ein sehr gutes, kurzweiliges roguelike Kartenspiel vorfinden, in dem sich auch Anfänger schnell zurechtfinden.

Auch wenn Neoverse etwas in die Jahre gekommen wirkt, obwohl es eigentlich gerade erst erschienen ist, ist der Wiederspielwert enorm hoch. Man möchte einfach noch eine Runde nach der anderen starten und hat plötzlich mehrere Stunden auf der Spieluhr. 

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