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Skully: Der liebenswerte Schädel im Test4 min Lesezeit

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Erst letztlich haben wir ein ebenfalls ungewöhnliches Spiel von Modus Games im Test gehabt. Zugegeben, Rock of Ages 3 ist noch eine ganze Spur skurriler als Skully. Was die Spiele jedoch gemeinsam haben, sind ihre auffällig eigenen Spieldynamiken.

Die Technik

Mit Skully wird uns ein technisch simples Spiel geboten. Der Fokus liegt eher auf der Spielmechanik als auf der technischen Seite. Das Spiel läuft flüssig und ohne große Grafikfehler. Unschön sind lediglich einige Pop-ups und das Nachladen von Grafiken.

Mit einer präzisen Steuerung rollen bzw. laufen wir durch eine fantasievolle Welt. Dabei unterscheiden sich die Kapitel im Umfang und auch der Gestaltung. Einige Level sind weitläufig und schön anzusehen. Andere hingegen sind etwas karg und steril. Die Optik ist schnell langweilig und optische Highlights bieten sich nur selten. Eigentlich verschenktes Potenzial.

Skully_Screenshot_1Ein ebenfalls recht leidiges Thema sind unsichtbare Mauern im Spiel. Das Spiel lebt davon, auch abseits der Wege auf Entdeckungstour zu gehen, um versteckte Blüten einzusammeln. Schade nur, wenn man optisch kaum unterscheiden kann, ob es sich um einen Weg handelt oder eine „unsichtbare Mauer“.

Die Kameraführung ist je nachdem wie eng es im Level wird hakelig und steuert automatisch an Stellen, die man gar nicht ansteuern will. So wird die ein oder andere Sprungpassage zusätzlich erschwert.

Jump and Run pur

Wir haben also festgestellt: Das Spiel ist technisch durchwachsen. Die gute Nachricht ist jedoch, dass dies den Spielspaß nicht so sehr beeinflusst, wie man denken könnte. Denn trotz manchen Schwierigkeiten ist Skully ein wunderbares Spiel. Es verzaubert die Spieler in einer ganz anderen Welt und ist dabei so simpel wie spaßig.

Im Verlauf des Spiels wird Skully ein wenig komplexer, da neue Funktionen und Fähigkeiten hinzukommen. Das ist jedoch alles überschaubar und bietet keine sonderlich schweren Rätsel. Daher ist es auch nicht dem Bereich der Rätselspiele zuzuordnen. Es ist ein buntes Jump and Run mit einer halbwegs relevanten Story.

Die Story wäre noch etwas ausbaufähiger gewesen. Meist kommen gegen Anfang oder Ende eines Kapitels Dialoge. Während des aktiven Spielens kriegt man nur selten Storyinhalte geboten. Die Dialogsprache ist übrigens Englisch mit deutschen Untertiteln.

Was mache ich eigentlich hier?

Skully kann mit einem schlichten aber eingängigem Soundtrack aufwarten. In Verbindung mit dem Einsammeln und Hüpfen entsteht eine entspannte Atmosphäre. Dies wechselt sich mit teils kniffligen Sprungpassagen ab. Einen wählbaren Schwierigkeitsgrad gibt es nicht. Allerdings muss man nicht zwingend jede Sprungpassage absolvieren, wenn man nicht alle Blüten einsammeln will.Skully_Screenshot_2

Im Grunde sind die Blüten auch ziemlich nutzlos. Das Einzige, was sie bewirken, sind Freischaltungen von Konzeptart im Hauptmenü. Verbesserungen, Skins oder ähnliches sucht man hier vergeblich. Diese sind zwar nicht nötig, würden dem Spiel vermutlich aber etwas mehr Spannung verleihen. So ist das einzige wirkliche Ziel das Ende des jeweiligen Levels zu erreichen und so Stück für Stück in der nicht sehr spannenden Story voranzukommen.

Skully ein sehr faires Spiel. Manche Sprungpassage ist schon etwas gemein konstruiert. Unmöglich oder erst mit 100 Versuchen machbar sind aber keine der Sprungpassagen. Dazu kommt, dass die Speicherpunkte sehr gut gesetzt sind und ein Speichern an diesen häufig verteilten Punkten jederzeit möglich ist. Falls es doch Mal schiefgeht, sind Ladezeiten selten und kurz.

Wertung
  • 65%
    Grafik - 65%
  • 80%
    Atmosphäre - 80%
  • 60%
    Spannung - 60%
  • 75%
    Steuerung - 75%
70%

Fazit

Das Spiel um eine Insel und göttliche Kräfte überzeugt von Beginn an durch die niedliche Aufmachung. Im weiteren Spielverlauf kommen ein paar Komponenten hinzu, die die taktische Seite von Skully hervorbringt.

Schnell balanciert man den kleinen Schädel immer geschickter über Hindernisse und kann mit den verschiedenen Fähigkeiten mit Freude umgehen.

Die sammelbaren Items hätten spannender gestaltet werden können. Technisch betrachtet hat Skully viel Potenzial verschenkt. Die Engine fühlt sich nicht ausgereift an. Am Ende des Tages ist Skully jedoch ein liebenswertes, schlichtes Jump and Run. Da kann man auch über Pop-ups oder teils schlauchige Level hinwegsehen. Für aktuell ca. 30,- EUR macht man hier nichts falsch.

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