Justin Gary, ein ehemaliger Magic the Gathering Profi, und Richard Garfield, der Urvater von Magic haben sich zusammengetan. Dabei kreierten sie mit SolForge Fusion ein neues, digitales Kartenspiel und bringen frischen Wind in das Genre. Wir haben das Sammelkarten-Kampfspiel im Test.
Mischen und ziehen – Erste Eindrücke von SolForge Fusion
Das erste Duell hat uns ein wenig an Elder Scrolls Legends oder Marvel Snap erinnert. Das Schlachtfeld ist in fünf Linien aufgeteilt, bei denen die einzelnen Kreaturen nur gegen die jeweils andere auf einer Linie kämpfen. Auf der eigenen Seite darf nur eine Kreatur pro Linie liegen. Dies wirkt anfangs etwas restriktiv, spielt aber im späteren Verlauf eine wichtige Rolle. Wollen wir nämlich eine neue Kreatur auf eine besetzte Reihe legen, müssen wir die vorige erst opfern.
Schwache Kreaturen durch starke auszutauschen, wirkt logisch. Doch müssen wir auch aufpassen, da wir nur einen Spruch pro Zug ausspielen können. Dies schränkt sowohl Kreaturen als auch Zauber ein.
Eine Runde ist in fünf Züge aufgeteilt, bei denen wir abwechselnd mit unserem Gegner die Karten ausspielen und Fähigkeiten aktivieren. Wer die Macht über die Schmiede hat, darf die Kreaturen in der Angriffsposition ausspielen. Im fünften Zug wird dann gekämpft und Schaden verteilt. Beide Spieler beginnen mit 40 Lebenspunkten. Das Ziel ist es, am Ende des vierten Deckzyklus die meisten Leben zu behalten oder den Gegner auf null zu reduzieren.
Taktik ist alles
Nach jeder Runde werden nicht ausgespielte Karten in den Friedhof geworfen und wir dürfen eine neue Hand ziehen. Drei Runden sind pro Zyklus vorhanden, dann schreitet das Spiel voran zur nächsten Zyklusstufe. Ab der zweiten Stufe können wir dann auch die erste Fähigkeit unseres Helden aktivieren.
SolForge Fusion hat aktuell vier verschiedene Fraktionen. Die Naturverbundenen Uterra, die hitzköpfigen Tempys, die technologischen Alloyin und die düsteren Nekrium. Wir bauen uns kein Deck, wir fusionieren anfangs zwei Starter miteinander und erhalten so ein zweifarbiges Deck. Wie bei Hearthstone können wir dann unseren Helden auswählen und wessen Fähigkeiten wir benutzen wollen.
Je mehr wir in der Kampagne spielen, umso mehr werden auch die führenden Helden und deren Karten verbessert. Angefangen mit einfachen Verstärkungen für ihre Werte bis zu zusätzlichen Fähigkeiten. Die Fähigkeiten der Helden bleiben jedoch gleich.
Wer keine Lust auf den Computer als Gegner hat, kann auch direkt gegen Freunde oder Unbekannte im Internet antreten. Die Warteschleife ließ jedoch zu wünschen übrig. Dadurch, dass SolForge Fusion zur Zeit des Schreibens dieses Artikels nicht live war, konnten wir hier leider nicht genauer hineinschauen.
Das Deck in SolForge Fusion – Gameplay und Besonderheiten
Digital exklusive Fähigkeiten suchen wir hier jedoch vergeblich auf den Karten. Dies ist eine kleine Krux des realen Kartenspiels, welches vor einiger Zeit schon in Umlauf kam. Viele der Schlüsselworte sind sehr selbsterklärend, wenn man schon zumindest ein anderes der großen Kartenspiele wie Magic the Gathering, YuGi-Oh oder Hearthstone gespielt hat. „Deploy“ wird aktiviert, wenn die Kreatur auf eine Linie ausgespielt wird. „Breakthrough“ bedeutet, dass überschüssiger Schaden an den Spieler übertragen wird und so weiter.
Hier stellt sich die Frage, wie das Spiel weitergehen sollte. Ob es weiter reale Karten unterstützen wird oder nur noch digital wird. Die Designoptionen bei Letzteren lassen wesentlich mehr Kreativität zu.
Wo SolForge Fusion heraussticht, ist die Aufwertungsmechanik. Spielen wir eine Karte aus, wird diese für den nächsten Zyklus aufgewertet. Nicht nur die normalen Attribute wie Leben und Schaden werden verbessert, sondern auch die einzelnen Fähigkeiten. Schnell bilden sich aber Favoriten, die wir immer spielen wollen und auch werden, da der größte Teil der Stärke nicht nachkommt. So sind Kreaturen, die beim Ausspielen Schaden verteilen, meistens besser als jene, die nur groß und böse sind.
In den Shop konnten wir leider nicht schauen und wir hoffen, dass die Preise für neue Karten und Decks angemessen sein werden und dass wir sie auch mit einer erspielbaren Spielwährung kaufen können. Die sechs möglichen Kombinationen der Starterdecks sind schnell durchgespielt. Jedoch kommt gegen Ende April das nächste Set „The Last Winter“ heraus und man darf gespannt sein, was mit dieser Erweiterung hinzugefügt wird.
Wertung
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Fazit
Fans von digitalen Kartenspielen können hier in SolForge Fusion wieder einiges an Stunden investieren. Zwar sind die vier Anfangsdecks recht simpel aufgebaut. Dies erleichtert aber das Hereinkommen in den Spielstil. Spannend bleibt die Preisgestaltung für neue Decks und wie diese zu erwerben sind. SolForge Fusion ein gutes und taktisch spannendes Spiel.