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TEST Awesome Pea 2 – Im Wechselbad der Gefühle5 min Lesezeit

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Das Entwicklerstudio PigeonDev (u.a. Macher von Explosive Jake) veröffentlicht zum 3. Juni 2020 Awesome Pea 2. Dabei handelt es sich um ein Jump & Run, dass viele gute Eigenschaften aus Retrogames übernommen hat. Ob es dennoch eine eigene Erfahrung bietet, lest ihr im folgenden Test.

Retro ist „in“, aber bitte richtig

Beim Spielstart fällt direkt die alte Röhrenoptik durch seitliche Rahmen auf. Die Farbgebung dürfte vielen noch vom Gameboy Color bekannt sein. Das Design erinnert dabei häufig an Super Mario. Nicht selten beendet man das Level, indem man in eine Röhre springt, die wie aus einem Mariospiel aussieht. Leider ist die Retro-Optik auf heutigen Fernsehern recht gewöhnungsbedürftig und strengt die Augen schon nach kurzer Spielzeit an.

Das Leveldesign ist simpel: Ihr seid eine Erbse mit Gesicht und müsst von A nach B gelangen. Auf dem Weg dorthin sind allerlei gefährliche Hindernisse. Und diese haben es wirklich in sich. Je nach Level sind großes Geschick und viele Anläufe notwendig. Bereits beim zweiten Level haben wir ein paar Versuche benötigt. Mit der Zeit kommt man immer besser rein. Die Steuerung ist auch simpel gehalten, was den Fokus auf das Spielen an sich lenkt. Spätestens ab dem fünften Level heißt es üben, scheitern, üben, scheitern und so weiter.

Wenn Frust und Freude so nah aneinander liegen

Doch dieser beschriebene Schwierigkeitsgrad macht das Spiel auch aus. Angelehnt an ältere Spiele, die standardmäßig nicht so einfach waren, ist hier Üben die Devise. Man perfektioniert die einzelnen Levelabschnitte Stück für Stück, kommt immer weiter und schafft nach einigen Versuchen das Level letztlich. Zwischendurch tauchen ungewöhnlich einfache Level auf.Awesome_Pea_2_Screenshot_1

Die meisten Parallelen sind tatsächlich zu Super Mario zu sehen. Hindernisse, Funktionen und die Optik erinnern stark an das Spiel mit dem Klempner. Aber das ist gar nicht so schlimm, da dies weder dem Spiel einen Abbruch tut, noch die Optik negativ beeinträchtigt. Der Soundtrack verleiht dem Erbsenspiel den Arcade-Charakter, der für ein solches Retrospiel nötig ist. Die Tracks gehen nach vorne und sind dabei nicht zu aufdringlich. Der Hauptcharakter, die Erbse, ist knuffig und cool zugleich. Die Hüpfanimationen sehen niedlich aus.

Münzen? Wozu?

Da die Level ja noch nicht schwer genug sind (Ironie), sind in den einzelnen Leveln diverse Münzen platziert. Diese gilt es aufzusammeln. Die Münzen sind im Grunde jedoch fast nutzlos. Sie können nicht eingetauscht werden und haben auch im Spiel keine sonstige Funktion. In der Levelübersicht sieht man zu jedem Level, wie viele der Münzen man gesammelt hat. Auch die Gesamtzahl der jeweils enthaltenen Münzen ist angegeben. Allerdings: Für jedes abgeschlossene Level, bei dem alle Münzen eingesammelt wurden, gibt es eine Trophäe/Achievement. Diese schwanken je nach Schwierigkeit zwischen Bronze, Silber und Gold. Die Platintrophäe ist so recht übersichtlich zu erreichen. Einfach ist es aufgrund der kniffligen Level und der gesetzten Plätze der Münzen aber nicht.Awesome_Pea_2_Screenshot_2

Vergleicht man Awesome Pea 2 mit Explosive Jake wird der Unterschied mit dem Schwierigkeitsgrad klar. Explosive Jake ist dagegen ein Kinderspiel. Falls ihr lieber einfachere Spiele spielt, können wir Explosive Jake empfehlen (zum Test).

Aber Schwierigkeitsgrad hin oder her. Awesome Pea 2 ist ein Spiel, bei dem man gerne den 30. Anlauf unternimmt. Man kann es einfach nicht lassen, weil man doch beim letzten Versuch wieder ein Stückchen weiter gekommen ist.

Ansonsten ist das Spiel keine riesen Bereicherung für den Gamingmarkt, jedoch ein nettes Spiel für zwischendurch oder wenn man Mal kein komplexes Storygame zocken möchten. Daher macht das Retro Jump & Run auch so Spaß. Die Steuerung ist einfach, das Prinzip ebenfalls und die Level eine schöne Herausforderung. Dazu rundet der, für ein solches Spiel, fetzige Soundtrack das Arcade-Erlebnis ab.

Wertung
  • 54%
    Grafik - 54%
  • 80%
    Atmosphäre - 80%
  • 85%
    Spannung - 85%
  • 85%
    Steuerung - 85%
76%

Fazit

Awesome Pea 2 orientiert sich stark an seinen Genrekollegen. Der Schwierigkeitsgrad und die Freude am „erneut Versuchen“ geben dem Spiel seinen eigenen Charakter. Natürlich ist dieses Trial-and-Error-Prinzip nichts für jedermann. Fans der alten Gaming-Schule werden es aber lieben.

Ein schönes und ausgereiftes Spiel, bei dem Timing und genaues Steuern alles sind. Das Sammeln der Münzen verleiht dem Spiel noch eine zusätzliche Herausforderung. Nichtsdestotrotz hätten es gerne mehr und vor allem unterschiedlichere Level sein dürfen.

Die Bewertung der Grafik ist hier bewusst niedrig gesetzt. Ein Retrospiel hat natürlich seine eigene Grafik. Allerdings ist die Grafik von Awesome Pea 2 sehr schnell anstrengend für die Augen, was heutzutage nicht mehr sein muss.

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