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Floodland: Insel-Survival als Strategiespiel im Test6 min Lesezeit

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Was passiert, wenn der letzte Baum gefällt wurde, der letzte Fisch gegessen und die Polkappen geschmolzen sind? Abseits der totalen Überflutung der Erde und dem Überleben einiger Tiere haben wir es in Floodland geschafft, den Planeten gegen die Wand zu fahren. Nun liegt es an uns, die Zivilisation wieder herzustellen und auf den verschiedenen, winzigen Inseln, die uns noch bleiben, zu überleben. Unser Test zum Survival-Städtebau-Spiel.

Eine Hütte aus Planen – Erster Eindruck

Nach einem sehr beängstigenden Intro, in dem uns erklärt wird, wie es zu dieser Apokalypse kam, starten wir in das Hauptmenü. Wir werden gleich mit einem dystopischen Hintergrund begrüßt, der nicht viel Freiraum gibt, um irgendetwas schönzureden.

Wir starten in eine Welt, dessen Meeresspiegel um einiges gestiegen ist und gleich am Anfang bekommen wir die Auswahl, welche Fraktion wir repräsentieren wollen. Alle der vier Fraktionen haben unterschiedliche Weltanschauungen und unterschiedliche Eigenschaften, mit denen sie brillieren können.

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Wie der Name bereits verrät, spielt Wasser eine große Rolle in Floodland.

Grundsätzlich sind sie unterteilt in alte und neue Welt sowie frei oder autokratisch. Die Good Neighbours als Beispiel halten an den alten Werten vor dem Untergang fest, bevorzugen aber eine dezentralisierte Regierung und die Freiheit. Die Berkut-3 hingegen sind ehemalige Bewohner der Ölbohrplattformen und spiegeln das genaue Gegenteil wider. Schlussendlich macht es nicht viel Unterschied für den Start, welche Weltanschauung wir haben, sondern eher, welche Boni die jeweiligen Clans haben – zumindest vorerst.

Wir starten mit unserer kleinen Kolonie auf einer der unzähligen einsamen Inseln. Unser erstes Ziel dabei: Überleben. Wir weisen dem Hauptlager einige freie Arbeiter zu, die wir dann auf eine kleine Entdeckungstour schicken. Langsam aber sicher lichtet sich der Nebel und wir entdecken Büsche mit Beeren und Pilzen, kleinere Wälder und Ruinen aus vergangenen Zeiten der Industrialisierung. Aus den alten, verfallenen Häusern können wir einige Rohstoffe und Relikte bergen. Zwar ist das Tutorial ausführlich, aber leider nicht präzise.

Weiterentwicklung ist wichtig

Nach und nach bauen wir unsere Gesellschaft auf und erhalten Forschungspunkte, mit denen wir uns weiterentwickeln können. Einerseits benötigen wir diese, um unseren aktuellen Technikstand von Sammler über Holzstrukturen hin zu komplexer Technik nach und nach zu entdecken und die Stufen freizuschalten. Andererseits werden diese auch benutzt, um einzelne Gebäude wie ein Sammellager oder ein Forschungszentrum freizuschalten.

Bald jedoch ist das Ende der Insel erreicht, jede Ruine durchstöbert und eine anständige Anzahl an Bewohnern angesammelt. Ein alter Radioturm hilft uns zu expandieren und neue Inseln zu finden. So beginnen wir uns weiter auszubreiten und die Natur uns wieder untertan zu machen.

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Auf dem Holzfloß durch das Meer – Gameplay

Floodland ist ein komplexeres Spiel, bei dem mehrere kleine Rädchen ineinandergreifen. Aber im Grunde auch nicht. So ist die Arbeitsmoral an vorhandene Lebensmittel- und Wasserreserven gebunden, aber mit der richtigen Prioritätensetzung kann von beidem ein dezenter Überschuss generiert werden. Alle der vorhandenen Gebäude können mit jedem weiteren technologischen Fortschritt leicht aufgewertet werden.

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Die Welt in Floodland ist liebevoll gestaltet.

Je höher die Stufe des Fischerkais beispielsweise ist, umso mehr Arbeiter finden hier Platz. Einerseits können diese ungelernte Laien sein, aber auch Spezialisten. Jede einzelne Arbeitsstelle hat unterschiedliche Ansprüche an die Menschen. In der Küche sind gerne kreative Köpfe gesehen, da diese dann das Essen schmackhafter gestalten können.

Jeder kann die Aufgabe eines Spezialisten übernehmen, ausschlaggebend ist das Clanlevel, wie gut man sich darin zurechtfindet. Über die Spielzeit verteilt finden wir Bücher, die wir dann im Studierzimmer zu Erfahrung umwandeln können. Oder wir absolvieren erfolgreich die zufällig aufkommenden Aufgaben unserer Bewohner.

Die Menschheit in Floodland vereinen

Mit der Zeit finden wir auf unseren Expeditionen auch weitere Menschen, die entweder zu keinem Clan gehören und wir sie so leicht integrieren können oder sie gehören schon zu einem anderen. Da wir versuchen, die Menschheit wieder zu einen, können wir diese auch normal aufnehmen. Jedoch kann es durch die verschiedenen Weltanschauungen zu Zwist und Streitigkeiten kommen. In der Hoffnung, keinen Krieg auszulösen, sind wir gezwungen, Regeln aufzustellen, um das Zusammenleben zu vereinfachen. Hier ist erneut ein weiterer Techtree vorhanden, für den es gilt eigene Polit-Punkte zu ergattern.

Vom Spielgefühl her ist Floodland eher ein langsames Spiel, bei dem wir aufpassen müssen, welche Ressourcen wir wo einsetzen und wie erhalten. Nachdem aber das große Tutorial überwunden – und vor allem verstanden – wurde, liegt uns im wahrsten Sinne die ganze Welt offen. Strategisch können wir nun anfangen, Floodland zu einem Städtebausimulator umzuwandeln. Mit den Expeditionscrews gelangt es uns auch andere Inseln zu kolonialisieren und im späteren Zuge schalten wir auch Boote frei, um selbst erstellte Handelswege zu befahren.

Wertung
  • 86%
    Grafik - 86%
  • 89%
    Atmosphäre - 89%
  • 78%
    Spannung - 78%
  • 65%
    Steuerung - 65%
  • 82%
    Technik - 82%
80%

Fazit

Floodland ist ein grandioses Spiel für Ressourcenmanager. Mit dem netten Gedankenexperiment, wie sich die Welt verändern kann und gewissermaßen zurückerobert wird, lassen sich einige Spielstunden anhäufen. Jedoch ist der Einstieg durch das eher mäßige Tutorial ein wenig schwerer. Es lohnt sich jedoch!

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