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Ravenous Devils Test: Ein mörderischer Spaß?6 min Lesezeit

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In London gab es einst einen Barbier, der von einigen wohlhabenden Menschen besucht wurde. Seine Frisuren und Schnitte galten als die besten und kreativsten. Im gleichen Gebäude befand sich eine kleine Bäckerei, welche sich eher auf dem absteigenden Ast befand. Zumindest so lange, bis es frisches und saftiges Fleisch für die Pasteten gab. Woher dieses Fleisch in einer heruntergekommenen und armen Gegend kam, erklärte die Bäckerin nicht wirklich. Eines Tages passierte dem Barbier jedenfalls ein Missgeschick und sie mussten dies schnell aus dem Weg schaffen. Mehr erfahrt ihr im folgenden Test zu Ravenous Devils von Bad Vice Games.

Die Vorspeise – Erste Eindrücke

Nicht ganz so stark abgekupfert vom Film Sweeney Todd mit Johnny Depp in der Hauptrolle gibt sich Ravenous Devils, aber doch ist es stark daran angelehnt. Unser männlicher Charakter ist zum Beispiel kein Barbier, sondern Schneider, was wesentlich leichter und vor allem viel praktischer ist, um überschüssige Kunden aus dem Weg zu räumen.

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In Ravenous Devils geht es blutig zu.

Unser Pärchen – Hildred und Percival – flüchtete nämlich aus ihrer alten Stadt, um ein neues Leben anzufangen. Ob sie nun vertrieben wurden oder freiwillig gegangen sind, sei so in den Raum gestellt. Sie kaufen sich eine reizende Unterkunft, die ohne Weiteres gleich in ihr kombiniertes Geschäft umgewandelt werden kann. Oben richtet sich Percival eine Schneiderwerkstatt ein, das Erdgeschoss und der Keller wird ein Gasthaus, welches Hildred bewirten kann.

Der Keller ist noch spärlich bestückt, mit nur einem Ofen, einem kleinen Tisch zum Bearbeiten von Zutaten und einem großen, menschenbetriebenen Fleischwolf. Was unsere liebe Frau den Gästen kredenzt, ist von Menschen aus Menschen und für Menschen. Doch es wäre viel zu auffällig einfach so Leute in den Keller zu bitten und dann allein nach oben zu kommen. Um allein mit einem der beiden zu sein, bietet sich der Kleiderladen hervorragend an.

Mörderische Nahrung

Der tollpatschige Percival fertigt nämlich maßgeschneiderte Kleidung an und dafür benötigt man die Maße des Körpers. Am besten wird dies im Hinterstübchen gemacht, wo niemand einen stören könnte.

Praktischerweise hat dieses Haus eine Falltür eingebaut, womit man eine Leiche vom ersten Stock in den Keller fallen lassen kann, ganz unbemerkt versteht sich. Ein paar Handgriffe später ist alles wieder sauber, der Körper verarbeitet und als Pastete im Ofen. Genau rechtzeitig für den neuen Ansturm an Kund*innen.

Pasteten, Würste und Gemüse – Gameplay

Anfangs klingt es noch recht angenehm. Töten, Fleischwolf, backen, verkaufen. Der Clou bei Ravenous Devils ist jedoch unter anderem die Ansicht. Wir sehen das ganze Haus aufgeschnitten in den einzelnen Ebenen, sodass wir schön erkennen können, wo was gerade passiert. Unsere zwei Figuren treffen sich niemals und können auch nicht die Räume tauschen. Dies gibt dem ganzen schon eine anfängliche Restriktion, mit der wir umzugehen lernen müssen.

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Die Ansicht im Spiel ist besonders.

Mit jeder verkauften Pastete und jedem Kleidungsstück – welches unser Mann für uns aus den Stofffetzen der ermordeten Menschen herstellt – bekommen wir Geld, welches wir am Ende des Tages in Upgrades für unser gesamtes Unterfangen eintauschen können.

Zum einen sind das weitere Gerätschaften für den Keller – Wurstmaschine, weitere Öfen und mehr. Aber auch Gemüse für unseren Garten. Mit diesen Dingen schalten wir weitere Rezepte frei, die uns zwar mehr Zeit kosten, aber wesentlich mehr Geld einbringen. Auch sind eine bessere Nähmaschine und neue Kleidungsständer verfügbar.

So wird es von Tag zu Tag immer stressiger und wir klicken uns schnell durch die Ebenen durch und hoffen, dass niemand verärgert aus unserem Imbiss stapft. Denn je glücklicher die Gäste sind, umso höher steigt unser Ansehen in der Stadt.

Ein guter Ruf bringt noble Kundschaft ins Haus, aber auch Neider. Einer davon schreibt uns sogar einen Brief, den wir sehr ungern lesen. So lässt diese schattenhafte Person uns wissen, dass sie weiß, was wir machen. Glücklicherweise verspricht sie, den Mund zu halten, sofern wir tun, was sie sagt. Natürlich ist unser Handwerk bei ihr bekannt und bittet uns einen Adligen als Erstes ins Visier zu nehmen. Da die Story recht kurz ist, verschweigen wir den weiteren Verlauf.

Wertung
  • 89%
    Grafik - 89%
  • 90%
    Atmosphäre - 90%
  • 85%
    Spannung - 85%
  • 75%
    Steuerung - 75%
  • 86%
    Technik - 86%
85%

Fazit

Auch wenn Ravenous Devils an Sweeney Todd angeleht ist, finden wir Johnny Depp nicht in diesem Spiel wieder. Der Charme des Films konnte aber einwandfrei von den Macher*innen von Bad Vices Games eingefangen werden. Ein Zeitmanagementspiel für Fans des Genres, die es gerne etwas blutiger haben. Ihr solltet bloß nicht nachfragen, woher die ganzen Menschen kommen.

Erschienen ist Ravenous Devils am 29. April 2022 auf dem PC sowie Nintendo Switch, Playstation 4 & 5 und Xbox One & Series X|S.

Ein Kommentar

  1. Okay, liest sich ähnlich, wie ich es mir vorgestellt habe. 🙂 Ich hab den Titel heute zufällig unter den Neuerscheinungen auf der Switch gefunden und fand das Konzept schön makaber 😀 Unser Test folgt dann sicher in den nächsten Tagen. Danke fürs Vorher-Testen.

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