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Remnant 2: Der bombastische Shooter im Test8 min Lesezeit

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Das Ende ist nahe! Genauer gesagt, ist es schon lange eingeläutet. Die menschliche Bevölkerung wurde durch die Saat um ungefähr 95 % reduziert und nur wenige können sich noch dagegen wehren. Wir sind keine Helden, wir versuchen nur zu überleben. Glücklicherweise ist eines der besten Mittel gegen dieses Unkraut die Hitze der Kugeln aus unseren Gewehren. Als fernkämpfender Gärtner wagen wir uns in Remnant 2 von gearbox und Gunfire Games in die Ungewissheit anderer Welten und versuchen die Gefahr einzudämmen. Wie dies abläuft, erfahrt ihr in unserem Test zum Spiel.

Die Wurzel allen Übels – Erste Eindrücke

Wir durchstreifen die Welt mit unserer Freundin Cass auf der Suche nach einer sagenumwobenen Station 13. Wir durchstreifen eine sehr abgelegene urbane Gegend, die schon lange nicht mehr bewohnt wurde. Überwachsene Fassaden, verrostete Autos und verblassende Werbetafeln lassen noch ungefähr erahnen, wie die Welt vor dem Einbruch der Saat ausgesehen hat. Wir schütteln einen Stein aus unserem Stiefel und erhalten so die volle Kontrolle und Geschwindigkeit unseres Charakters.

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Lange lässt uns Remnant 2 nicht warten und wir sehen uns noch im Tutorial durch die Kanalisation wandern. Jedoch fließt hier nicht grausiges Abwasser durch die Rohre, sondern von der Saat verschmutztes Wasser mit Pollen, Wurzeln und anderen botanischen Abfällen. Ob dies nun gefährlicher ist, sei nun in den Raum gestellt.

Wir hangeln uns in einem großen Wasserbassin, der früher vermutlich einiges aufgefangen hat, doch durch die Überwucherungen nur noch knöchelhoch Flüssigkeit trägt. Cass ist dies nicht geheuer und sie behält recht. Denn kurz darauf werden wir schon von einer Horde angegriffen. Unerbittlich kämpfen wir dagegen an, doch die Schar an Feinden scheint nicht aufzuhören. Wir gehen zu Fall und just als sich eine Bestie auf uns stürzen will, frieren sie in der Luft ein. Verwundert blicken wir uns um und sehen zwei weitere Menschen, die uns zu Hilfe eilen. Clementine und Bo, wie sie sich kurz vorstellen, sind von Station 13 und ihr Seher hat sie hierher geschickt.

Schnell bringen wir uns in Sicherheit und nach einem kurzen Intermezzo mit einer größeren Saatbestie wird Cass verletzt. Doch die Station ist nicht allzu weit entfernt. Nach einem Gespräch mit Ford, dem Gründer, wählen wir unsere primäre Klasse aus, erhalten eine Ausrüstung und reaktivieren mit seiner Hilfe den Weltenstein. Wir steigen in die Fußstapfen eines Wanderers. Von hier an beginnt das Spiel wirklich.

Schießen, nachladen und ausweichen – Gameplay

Am Anfang von Remnant 2 können wir aus vier, respektive fünf Archetypen unsere Primärklasse entscheiden. Der Doktor, welcher starke Heilungsfähigkeiten mit in das Schlachtfeld bringt. Der Jäger, dessen Auge stets auf die Schwachstellen der Gegner fokussiert ist. Der Draufgänger, der unheimlich oft vergisst zu sterben, sehr zum Leidwesen der Feinde. Der Helfer mit seinem Hund, bei dem wir William Smith in I am Legend nachspielen können. Wer sich das Spiel vorbestellt hat, erhält noch von Anfang an Zugriff auf den Revolverhelden.

Insgesamt gibt es elf Archetypen zum Freischalten, es können jedoch nur zwei immer aktiv sein. Alle bringen ihre eigenen Besonderheiten mit sich, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Je nach Spielstil ist für jeden etwas dabei. Wir haben uns anfangs für den Helfer entschieden, da diese Klasse eindeutig den Hundebonus hat – leider kann man unseren Begleiter nicht streicheln. Tatkräftig steht er uns jedoch zur Seite und kann einiges an Schaden austeilen. Sollten wir im Solospiel zu Boden gehen, bringt der gute Hund uns wieder auf die Beine, ferner wir ausreichend Drachenherzen haben. Diese sind das Äquivalent zu den Estus Flaschen, die wir immer an den Weltsteinen aufladen können.

Bosskämpfe in Remnant 2

Was nicht fehlen darf, ist eine Aussage zu den Bossen. Der Kampf gegen jeden einzelnen fühlt sich großartig an. Es macht Spaß, die einzelnen Angriffsmuster zu studieren und dann in den besten Momenten den Schwachpunkt ausfindig zu machen und zu malträtieren. Das Spiel unterscheidet hier auch zwischen verschiedenen Stufen. Normale Bosse erhalten eine eigene Arena, bei der meistens zuvor ein Weltenstein zum Lagern aufgestellt ist, es gibt aber auch Abarten von normalen Feinden, die größer und stärker sind und zusätzlich noch verschiedene Suffixe haben und dadurch weitere Fähigkeiten bekommen.

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Von den Bossen bekommen wir auch noch spezielle Rohstoffe, die wir dann in unsere Waffen einarbeiten können. Mit einem kurzen Tippen auf die Aktivierung fügt unsere Waffe nun zusätzlichen Elementarschaden an, geben uns Lebensverknüpfung oder ketten diese für eine geraume Zeit an den Boden fest.

Ausweichen, Muster lernen und sterben ist, was dieses Spiel ausmacht. Doch dazwischen bekommen wir immer wieder mal Zeit, um ein wenig zu schießen und unsere Fähigkeiten einsetzen und das Schießen fühlt sich hervorragend an. Man spürt fast jede einzelne Kugel, die aus dem Lauf des Maschinengewehrs jagt. Der Sound und der Aufschlag der Granaten oder Schrotflinten sind top. Zielen, abdrücken und das Konfetti genießen.

Hinter Bäumen und Wänden – versteckten Kosten

Mit „versteckte Kosten“ sind nun nicht monetäre Gegenstände gemeint, ein Battlepass oder gar kosmetische Items, sondern eher der Spielaufwand. Es ist möglich, mit genug Zeit, alles freizuschalten. Jede Klasse, jede Waffe, alle Eigenschaften, jeden Ring und so weiter. Wo manche Gegenstände einfach zu finden sind, indem man bei der Hauptquest ein paar Umwege macht oder sich verläuft, gibt es mindestens genau so viele Dinge zu erkunden, die wesentlich länger benötigen. Eines der einfacheren Rätsel beinhaltet beispielsweise das Tragen eines speziellen Helmes, um eine Tür zu öffnen, die eine Gesichtserkennung besitzt.

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Es fühlt sich jedoch auch ein wenig wie ein Metroidvania an, da wir durch das Erkunden immer wieder an verschiedenen Stellen rauskommen, bei denen wir vorher schon waren und mit einigen neuen Fähigkeiten, die wir auf natürlichem Wege des Spielens mitbekommen, neue Wege freischalten können. Es gibt überall etwas zu entdecken. Was jedoch auch ein kleines Manko ist – und das ist nun Jammern auf höchstem Niveau – sind die Zwischensequenzen und kleineren grafischen Fehler. Den Charakteren sieht man manchmal an, dass sie nicht wirklich reden wollen.

Wertung
  • 86%
    Grafik - 86%
  • 91%
    Atmosphäre - 91%
  • 77%
    Spannung - 77%
  • 97%
    Steuerung - 97%
  • 89%
    Technik - 89%
88%

Fazit

Kämpfe dich durch Horden an Gegnern, bewaffnet von einem einfachen Gewehr bis zum Flammenwerfer.

Remnant 2 macht extrem viel Spaß, lässt jedoch die Spielstundenanzahl künstlich in die Höhe schießen, da alles versteckt ist. Erschienen ist es am 25. Juli 2023 für PC, Playstation 5 und Xbox Series X|S.

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