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Stronghold Warlords: Test im fernen Osten5 min Lesezeit

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Stronghold Warlords ist der neueste Teil der Stronghold Reihe aus dem Hause Fire Fly Studios. Ein kleines Entwicklerstudio aus London, mit nur 19 Mitarbeitern. Den ersten Teil Stronghold veröffentlichten sie bereits 2001, gut 20 Jahre später will das Team von Fire Fly Studios etwas Neues wagen. So dürfen wir die Geschichte Japans, Chinas, der Mongolei und des Vietnams im finsteren Mittelalter neu erleben. Die Entwickler wagen sich damit an etwas Neues. Damit bieten sie Spielern ein neues Setting. Im Vorfeld kam die Nachricht des gänzlich neuen Settings nicht bei jedem Spieler gut an. Ob die Entwickler es dennoch schaffen, die richtige Stimmung zu treffen, erfahrt ihr hier im Test.

Alles neu in Stronghold Warlords

Neue Einheiten und ihr „Sprachproblem“: Auffallend ist, dass es bei Stronghold Warlords wieder zwei Arten von Einheiten gibt. Die günstigen Einheiten aus der Unterkunft und die teuren Einheiten aus der Millitärakademie. Sehr schnell fällt beim Spielen mit den Einheiten eine Sache auf – und diese ist durchaus ein Dorn im Auge. Nämlich die Sprachausgabe. Die günstigen Einheiten haben allesamt in ihrer Muttersprache gesprochen. So reden zum Beispiel die japanischen Bogenschützen Japanisch und die chinesischen Wächter Chinesisch. Die teuren Eliteeinheiten sprechen auf Deutsch. Das killt die Stimmung und das damit verbundene „Asiafeeling“ heftig.Stronghold_Warlords_Screenshot_2

Zugegeben: Stronghold Warlords besticht nicht gerade mit einer Tripple A High End Grafik. Es ist aber auch kein Spiel, von dem man sprichwörtlich Augenkrebs bekommt. Und jeder, der die Geschichte von Stronghold kennt, weiß, wie schwer sich die Entwickler mit der Grafikumstellung tun. Die von vielen geliebte 2D Grafik in die moderne 3D Welt zu übernehmen ist ein Kraftakt.  Und wenn man nicht zu streng ist, können wir schon meinen, dass sie sich Mühe damit geben. Am Ende muss auch der Spielspaß passen. Da ist die Grafik nachrangig. Auffällig: Die Farben wirken manchmal etwas comichaft und die Animationen sind ab und an etwas seltsam. Unterm Strich kann sich Stronghold Warlords aber wirklich sehen lassen.

Beim Sounddesign macht Stronghold Warlords hingegen nichts falsch. Bis auf den Punkt mit der vorig genannten Synchronisation gibt es nichts zu bemängeln. Für den Soundtrack war wieder der Komponist Robert L. Euvino zuständig. Wie schon bei Stronghold Crusader hat er es geschafft, einen guten Soundtrack umzusetzen. So lässt er uns glauben, dass wir im altertümlichen Asien sind.

„Nettes Extra, mit viel mehr Potential“

Auch die Sprachausgabe der Einheiten kann sich hören lassen. Etwas störend in der deutschen Sprachausgabe ist, dass die KI manchmal übertrieben wirkt oder sogar ein wenig kindisch. So wirkt zum Beispiel der große und mächtige Dschingis Kahn manchmal wie ein trotziges Kleinkind, mit dem geschimpft wurde und nicht wie ein großer mächtiger Herrscher. Da dies nur vereinzelt aufkommt, stört das den Spielspaß nicht nachhaltig.

Stronghold_Warlords_Screenshot_1

Die Warlords sind ein nettes Extra, mit viel mehr Potential. Kommen wir nun zum Punkt, weshalb Stronghold Warlords so heißt, wie es heißt. Die Warlords sind ein nettes kleines Feature, mehr aber auch nicht. Sie sind kein Feature, bei dem man sagen kann „Boah, Nice“. Sie sind nun Mal da und geben einem unterschiedliche kleine Boni. Mehr aber auch nicht. Hier hätten wir uns mehr Revolution erhofft, da die Warlords schließlich titelgebend sind.

Hätten sich die Entwickler ein paar Monate mehr Zeit für die Warlords genommen, wäre ihr Potential wesentlich höher als die jetzige leblose KI. Welche immer – bis auf unterschiedliche Burgen – den selben Skin hat, die selben Sätze sagt und immer das selbe macht. Das Warlordsystem würde enorm viel an Glaubwürdigkeit dazugewinnen, wenn man jedem Warlord einen kleinen charakterlichen Unterschied gibt.

Stronghold Warlords kommt mit überraschend wenigen Bugs daher. Ab und zu bleiben Einheiten irgendwo stecken oder greifen einen Gegner nicht auf direktem Weg an, sondern versuchen sich erstmal von anderen Gegnern in der Nähe eliminieren zu lassen. Sonst sind kaum Bugs aufgefallen. Das Spiel bietet einen Skirmish Mode, freies Bauen und diverse Kampagnen in vier Schwierigkeitsstufen.

Wertung
  • 84%
    Grafik - 84%
  • 85%
    Atmosphäre - 85%
  • 75%
    Spannung - 75%
  • 81%
    Steuerung - 81%
  • 85%
    Technik - 85%
82%

Fazit

Mit Stronghold Warlords kommt ein gutes, aber nicht perfektes Echtzeit-Strategiespiel im Stil des fernen Ostens zu uns. Zwar sind noch kleine Fehler drin und die Entwickler könnten noch manches verbessern. Es ist aber dennoch ein solides Stronghold und ein würdiger Nachfolger.

Die Warlords sind ein nettes neues Feature, welches viel Potential auf der Strecke liegen gelassen hat.

Dieser Test wurde von Grazocker geschrieben.

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