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Barotrauma: Das atmosphärische Taktikspiel8 min Lesezeit

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Auf der Erde haben wir circa 5 % der Weltmeere erforscht. Nicht die Oberfläche, sondern in die Tiefe gehend. In diesen Tiefen verbirgt sich noch einiges an Mysterien und sagenumwobenen Tieren. Irgendwann in der Zukunft werden wir dies schon erforscht haben und uns neue Ziele stecken. Glücklicherweise ist unter der großen Eisschicht des Mondes Europa, der zweite Mond von Jupiter, unter der ein gigantisches Meer verborgen liegt. FakeFish und Undertow Games nehmen uns in Barotrauma mit dorthin. Doch was wir sehen, hätte genauso gut auch in den Schatten bleiben können. Im folgenden unser Test zum Spiel.

Die Uniform – Erste Eindrücke von Barotrauma

Allein schon das Startmenü bringt das erdrückende Gefühl von kilometerhohen Wassersäulen über uns hervorragend rüber. Die Musik und Geräuschkulisse bereiten uns unbewusst schon geistig vor, dass wir in den ersten paar Runden das Tageslicht nie wieder sehen werden.

Barotrauma ist eines der wenigen Spiele, bei dem das Tutorial zwar freiwillig ist, aber dennoch eine gewisse Pflicht besteht. Bei vielen Spielen kommt „Learning by doing“ zum Tragen, jedoch nicht hier. Insgesamt gibt es fünf Berufe im U-Boot, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Zwar könnte jede Person jeden Job einnehmen, aber nach kurzer Zeit wird klar, dass Spezialisierungen von großem Vorteil sind.

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In der Tiefsee von Barotrauma lauern so einige Gefahren.

Für jeden einzelnen Beruf bekommen wir eine grundlegende Einführung. Der Captain beispielsweise ist dafür verantwortlich, wohin das Schiff gesteuert wird, die Einstellung des Sonars und generell für die Verteilung der Aufgaben zuständig. Der Ingenieur passt auf den Reaktor auf und versucht die zwei Komponenten „Wasser“ und „Strom“ möglichst weit voneinander getrennt zu behalten. Der Mechaniker repariert undichte Stellen und versucht ebenfalls die Komponenten „Wasser“ und „alles andere“ voneinander zu trennen.

Leider wird uns schnell klar, dass wir definitiv nicht allein unter Wasser sind. Wir als Menschen sind die Eindringlinge und die dortige Fauna ist nicht zwingend wohlwollend. Zum Glück sehen wir nicht viel von den Ungeheuern, die außerhalb unserer Eisenmauer auf uns lauern. Aber bedauerlicherweise sehen wir auch nicht viel von ihnen. Sollte die Hülle (un)erwartet brechen, haben wir hoffentlich einen Sicherheitsoffizier an Bord, der einerseits die Geschütze bedienen kann, andererseits aber auch die Gewehre.

Sollte dann jemand verletzt sein, nahe dem Erstickungstod oder gar ein Arm fehlen, ist der Arzt gefragt.

Das Schiff – Gameplay in Barotrauma

Ein Schiff kann nicht allein überleben. Gleich wenig ist es schwer, mit nur einer Person an Bord dieses sicher von A nach B zu befördern. Es ist nicht unmöglich, aber unklug.

Jedes U-Boot sieht anders aus, hat aber einige Räume, die überall zu finden sind. Allem voran der Reaktorraum, der das ganze Schiff mit Strom versorgt, Ballast- und Maschinenraum, der für die Bewegung verantwortlich ist, sowie dem Steuerraum.

Im Einzelspielermodus begeben wir uns von den äußeren Schichten Richtung Zentrum des Mondes. Je tiefer wir kommen, umso gefährlicher und unwirtlicher wird die Gegend selbst. Über eine Karte können wir unser nächstes Ziel erfassen und von einer Basis zur nächsten navigieren, ohne einen kritischen Hüllenbruch oder mangelnden Treibstoff erleiden zu müssen.

Wir können verschiedene Missionen annehmen, die uns sowohl Geld als auch Ansehen bei den verschiedenen Fraktionen bringen. Angefangen von einfachen Lieferungen bis zum systematischen Ausrotten diverser Meeresbewohner ist einiges dabei, dass die wunderschön stressige Fahrt nicht langweilig macht. Positive und negative Reputation wirken sich natürlich auch im Spiel aus. Werden wir gehasst, können wir annehmen, dass der nächste maritime Aufprall mit dieser Fraktion in einem Kampf ausartet. Bei guter Stellung bekommen wir bei den einzelnen Händlern bessere Angebote.

Immer tiefer

Je weiter wir kommen, umso mehr Geld und Erfahrung bekommt unsere Crew. Geld wird nicht nur für die einzelnen Ressourcen und Ausrüstungen benötigt, die wir im alltäglichen Leben brauchen, sondern auch um unser Schiff und die einzelnen Maschinen aufwerten. Alles in allem sind diese Aufwertungen logisch und bekannt. Stärkere Hülle, höhere Effizienz der einzelnen Gerätschaften, höherer Schaden bei Türmen und so weiter.

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Jedes Crewmitglied hat seine eigene Aufgabe.

Die Erfahrung wird in Talentpunkte umgewandelt, die wir dann bei den einzelnen Berufen investieren können. Jeder der Jobs hat über 20 verschiedene Talente, die je nach Spielstil einen weiten Bereich abdecken. Jeder Beruf hat sowohl einen Talentbaum als auch grundlegende Talente, die immer gekauft werden können. Je schwieriger und mehr Geld wir von einer Mission bekommen, desto mehr Erfahrung bekommt die Crew auch.

Die Steuerung des Charakters ist gewöhnungsbedürftig. Wer schnell und präzise klicken kann, ist klar im Vorteil. Denn der Bildschirm geht ein wenig mit der Maus mit. In der Hitze des Gefechts können da schon die ein oder anderen Fehler passieren und man liegt in Ragdoll-Manier am anderen Ende des Ganges.

Die Crew – Multiplayerexperience

Wem das allein zu viel Aufwand ist und zu viel Micromanagement, der kann sich in eine der öffentlichen Lobbys wagen und mit anderen Abenteurern durch die See reisen. Anstelle, dass wir allein eine ganze Crew kontrollieren und befehligen, sind die Aufgaben auf mehrere Personen aufgeteilt und das macht das Hereinkommen wesentlich einfacher. Mit den vielen Parametern kann sich jeder den idealen Server aussuchen oder selbst erstellen.

Es gibt einen zusätzlichen Beruf, den man auswählen kann; dies ist der Assistent. Die Hauptaufgabe dieses ist es nicht grausam zu sterben. Diese sind zwar etwas schwächer beim Beginn, können dann aber alles ziemlich ähnlich „gut“. Ganz genau ist es eine Füllerrolle und darin recht okay. Die weiteren Talente machen ihn entweder zu einem angenehmen Companion oder einem Clown im wahrsten Sinne des Wortes.

Wichtig beim Onlinespiel ist die Kommunikation zwischen den einzelnen Todgeweihten. Mit einem Pingsystem geht das auch ohne Teamspeak oder Discord recht schnell und präzise. Lags konnten auch nicht festgestellt werden und die Serverstruktur bietet eine wunderbare Basis für ein flüssiges zusammenspielen.

Wertung
  • 85%
    Grafik - 85%
  • 100%
    Atmosphäre - 100%
  • 89%
    Spannung - 89%
  • 77%
    Steuerung - 77%
  • 84%
    Technik - 84%
87%

Fazit

Es ist schwer, es ist deprimierend und kann besonders am Anfang sehr stressig sein. Doch sobald man sich auskennt und weiß, was man tut, macht einem die Tiefsee nicht mehr so viel Angst.

Vor allem der Multiplayer Modus von Barotrauma macht sehr viel Spaß. Am 13. März ist das Spiel aus dem Early Access auf dem PC erschienen.

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