Bittere Stimmung, scharfe Schwerter und verdreckte Straßen. Es fehlen nur noch Neonlichter und vercyberte Menschen und das Cyberpunkklischee ist perfekt. In strahlender Pixelgrafik gelingt es Metacorp/Vaporware diese Elemente zu vereinen, doch wie arg kann uns dieser Boomer-Shooter aus einer anderen Zeit fesseln? Erfahre es hier in unserem Beyond Sunset Test.
Erste Eindrücke von Beyond Sunset
Wir starten das Spiel und werden direkt in eine dunkle Kammer geworfen, deren Wände aus verschiedenen Neonfarben die Umgebung erleuchten. Doppelsprung, Sprint und ein Rutschen am Boden ermöglichen uns eine rasche Navigation über das Schlachtfeld und diverse Abgründe.
Schnell erreichen wir auch eine kleine Plattform, auf der wir mit unserer Hauptwaffe die ersten Antagonisten bearbeiten können. Überraschenderweise hat unser Katana eine recht große Reichweite. Wie es die Cyberpunk-Polizei verlangt, können wir nicht nur normal angreifen, sondern haben auch eine Exekution, die wir jedoch zuerst aufladen müssen. Stirbt ein Gegner, lässt er ein paar lila Totenschädel fallen, die unsere Leiste auffüllen.
Werden wir jedoch aus der Distanz angegriffen, können wir die Kugeln ganz einfach blocken und zurück an den Absender schicken.
So gelangen wir durch die Trainingseinheit und können uns von dort aus entscheiden, welche Schwierigkeitsstufe das Spiel fortan haben soll. Anders als bei anderen Spielen können wir später nicht mehr die Schwierigkeit ändern. Dies ist zwar ein wenig befremdlich, doch wer hat dieses Feature vorher eigentlich schon einmal benutzt?
Auf der Autofahrt mit unserem Lehrer Raven erfahren wir mehr über unseren ersten Auftrag. Im Gegensatz zu den vorherigen Missionen müssen wir diese nun ganz allein durchstehen. Wir wurden nämlich auserkoren, einen Anführer des Syndikats zu eliminieren. Es wäre ganz einfach. Rein, töten und wieder raus. Wären da nur nicht seine ganzen Aufpasser und er selbst hinter dicken Mauern und kugelfestem Glas. Ein typischer Auftrag eben.
Wie ein Straßensamurai – Gameplay
Kaum werden wir aus dem Auto geworfen erstreckt sich vor uns die große Metropole und nicht unweit von uns, der Eingang zu unserem Ziel. Leider ist dieser stark bewacht, es wäre sonst zu einfach gewesen. Wir müssen uns also einen anderen Weg überlegen und dieser beginnt in einem nicht ganz so stark bewachten Eingang zum Einkaufszentrum. Angeblich sei dieser geschlossen. Doch wir haben eine praktische Eintrittskarte in Form eines Schwertes.
Vorher können wir uns noch in der Gegend bei der Einwohnerschaft nach nützlichen Tipps umhören. Wer gründlich genug ist, bekommt auch noch ein paar kleinere Nebenaufgaben. Das kann beispielsweise sein, einen Gegenstand zu finden, der sich nahe einer Bombeneinschlagstelle befindet.
Wir gelangen in die Einkaufsmeile und es gibt nur einen geraden Weg durch. Finden wir einen Computer, können wir einen weiteren Weg öffnen, hinlaufen, wieder einen Schalter betätigen und so weiter. Dazwischen sind immer wieder neue Gegner verteilt, die nach und nach auch wieder erscheinen sollten, wir einen weiteren Checkpoint erreichen. Es dauert lange, bis wir durch Zufall die erste Pistole finden. Zwar konnten wir alles bis jetzt mit unserem Schwert erledigen, doch sollte dies nicht lange so einfach bleiben. Nachdem der letzte Schalter umgelegt wurde, gelangen wir in eine zweite Hub-Area und das Spiel öffnet sich im vollen Glanze.
Hier sehen wir schon, dass es nicht so ganz linear ist und doch auch Möglichkeiten zur Erforschung gibt. Wer die Karte nicht im Blickfeld behält oder keine allzu gute Orientierung hat, kann sich ab jetzt sehr leicht verlaufen.
Wenig Innovation, viel Spaß
Interessanterweise sind ein paar der Geheimnisse in Beyond Sunset mit einem Fragezeichen auf der Karte gekennzeichnet, jedoch nur solche, die auch mit freiem Auge zu sehen sind und mit einem Parkoursprung oder ähnlichem erhalten werden können.
Während wir die Gegner nach und nach den Gar aus machen, erhalten wir auch ein paar Münzen dazu, die wir dann in Upgrades stecken können. Abseits der einfachen Magazinerweiterungen und Schadensverstärkungen gibt es auch ein paar Modifikationen, die uns selbst verbessern.
Viel Spannung erwartet uns jedoch nicht, was Neuerungen angeht. Von den Waffen her gibt es viele alte Bekannte. Angefangen von der einfachen Schrotflinte bis hin zum Granatwerfer ist einiges vorhanden, das wir schon von früher kennen – aber es macht Spaß.
Doom und Cyberdämonen – Modding und Bugs
Zwar hatte die Version, die wir bekommen haben, noch die ein oder anderen Bugs, die unbedingt gefixt werden müssen, doch konnten wir einen guten Einblick bekommen. Hinweis: Wir haben Beyond Sunset bereits vor dem offiziellen Release getestet!
Wenn ein Speicherpunkt nicht mehr geladen werden kann, da es auf einer anderen Karte war und dadurch das Spiel stecken bleibt ist kein gutes Gefühl. Auch war die anfängliche Panik da, es gar nicht spielen zu können, da es beim Start die ganze Zeit hängen blieb.
Auch konnten wir noch nicht austesten, wie gut selbstgemachte Levels sind, denn Beyond Sunset bedient sich GZDoom. Es bietet mit dem einfachen System von Doom.wad nahezu kinderleichte Modifizierbarkeit. Seien es nun einfache Waffen oder gar ganze Level, die verändert werden sollen, mit ein paar Klicks und einem Video kann jeder modden.
Je nachdem wie diese beiden Themen gehandhabt werden, kann die Technikwertung um einiges gesteigert werden.
Wertung
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86%
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91%
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68%
-
87%
-
53%
Fazit
Zwar gab es zum Testzeitpunkt noch die ein oder anderen groben Schnitte in der Technik. Doch wer sich gerne in eine klassischen und futuristischen Dystopie stürzen möchte kann zu Beyond Sunset greifen. Die Unentschlossenen sollten eher ein Auge auf die Patchnotes haben, um Frust vorzubeugen.