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TEST SpongeBob: Battle for Bikini Bottom Rehydrated7 min Lesezeit

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Alles neu in Bikini Bottom

Vor 17 Jahren ist SpongeBob Schwammkopf: Battle for Bikini Bottom veröffentlicht worden. Jetzt ist ein komplett überarbeitetes Remake des Spiels für Playstation 4, Xbox One, Nintendo Switch und PC erschienen. Dabei hat man sich bei THQ Nordic nicht lumpen lassen und das Spiel mithilfe der Unreal Engine 4 komplett neu bearbeitet. Herausgekommen ist ein grafisch modernes und meist optisch einwandfreies Produkt. Und das sogar mit 4k-Auflösung und 60 fps. Generell merkt man an vielen Details im Spiel, dass sich die Macher viel Mühe in der (Neu-)Gestaltung gegeben haben. Ein perfektes Spiel ist dabei leider trotzdem nicht entstanden.

Die Story ist die alte. Ein Bösewicht – wer sonst als Plankton? – möchte die Herrschaft über Bikini Bottom erlangen. Leider ist ihm dabei ein Fehler unterlaufen und so lehnen sich seine Roboter gegen die komplette Stadt und eben auch Plankton selbst auf. Um die Stadt zu retten, muss dringend ein Held her: SpongeBob Schwammkopf. Der naive Burgerbrater nimmt uns damit auf eine Reise quer durch viele bekannte Orte aus dem SpongeBob-Universum.

In der Singleplayer-Kampagne sind neben SpongeBob auch Patrick Star und Sandy spielbar. Jeder von ihnen bringt einzigartige Fähigkeiten mit, sodass man an verschiedenen Stellen im Spiel verschiedene Charaktere benötigt.SpongeBob_Schwammkopf_Rehydrated_Screenshot_1

Dabei orientiert sich das Spiel an einer Art Open-World. Ihr könnt via Sofortreise an verschiedene Orte zurückreisen, um so zum Beispiel fehlende Sammelgegenstände einzusammeln – und von diesen gibt es eine ganze Menge. Das Open-World Gefühl wird leider durch sehr viele unsichtbare Mauern, gesperrte Spielbereiche und Ladezeiten getrübt. Oft kommt es vor, dass man einen Weg für möglich hält, dort hinspringt, dann aber zurück an den letzten Checkpoint gesetzt wird.

Rette uns vor den Robotern

Spongebob muss während seiner Reise so einige Gebiete von fiesen Robotern befreien. Dabei ist die Vielzahl der Robotertypen und deren Eigenheiten beeindruckend. Pro Schauplatz gilt es einen Hauptauftrag und meist einen Zusatzauftrag zu bewältigen. Dazu gibt es etliche sammelbare Gegenstände. Alles im Spiel läuft darauf hinaus, dass man so viele goldene Pfannenwender wie möglich sammelt. Ohne sie geht es im Spiel früher oder später nicht mehr weiter. Da heißt es dann: Zurückreisen und fehlende Pfannenwender sammeln.

Während die Storymissionen in Ihrer Art nicht gerade vielfältig ausfallen, glänzt das bunte Jump and Run bei der Weltenvielfalt. Jeder Bereich hat sein eigenes Design, wobei sich die einzelnen Welten stark voneinander unterscheiden. Vom Dschungel zur Tiefsee, dann in die Eiswüste und zurück zum Strand. Diese Abwechslung der Spielwelten bringt frischen Wind ins Spiel und gleicht die eintönigen Missionen etwas aus.

Harmonievolle Action

Man kann das bunte Jump and Run mit putzig gestalteten Grafiken durchaus als schönes, harmonievolles Spiel bezeichnen. Gleichzeitig bietet es auch Spannung und Action durch waghalsige Sprungpassagen und teils groß aufgezogene Bosskämpfe. In den meisten Stellen ist das Remaster zu SpongeBob Schwammkopf: Schlacht um Bikini Bottom ein faires und nicht zu schweres Spiel. Gerade zu Beginn führt es sachte nach und nach in das Spiel ein. Funktionen kommen dazu, die Passagen werden kniffliger und irgendwann ist stets Mitdenken gefragt. Denn an einigen Stellen geht es nur mit dem richtigen Charakter und Wahl der jeweils richtigen Vorgehensweise weiter.SpongeBob_Schwammkopf_Rehydrated_Screenshot_2

Leider liegt in diesem Wandel auch eine gewisse Schwäche. Ist das Spiel anfangs noch ein Gute-Laune-Spiel pur, kommen später hin und wieder Frustmomente durch ungewohnt schwere Passagen auf. Außerdem wird es ungefähr ab der Hälfte des Spiels immer schwieriger voranzukommen. Denn Anfangs hat man noch goldene Pfannenwender im Überfluss und kann so meist schon mehrere Spielbereiche im Voraus freischalten. Später ist jeder Pfannenwender schwierig zu erreichen und teils hart verdiente Arbeit.

Ruckler und Spielspaß

Mithilfe der Unreal Engine 4 hat THQ Nordic viel Zeit und Mühe investiert, um ein zeitgemäßes Spiel zu kreieren. Das ist zum Großteil auch gelungen. Auf die schönen Seiten des Spiels und die Optik sind wir bereits eingegangen. Etwas unschön sind aber die Blicke hinter die Fassade. Oft laden Grafiken erst nach längerer Zeit nach und sind davor nur verschwommen zu sehen. Während dies geschieht, sind fps-Einbrüche keine Seltenheit. Nach wenigen Sekunden ist das Geruckel zwar schon wieder vorbei, dennoch stört es den Spielfluss ungemein. Richtige Bugs sind im Spiel erfreulicherweise kaum vorhanden.

Da das Spiel in Third-Person-Perspektive gespielt wird, ist die Kamera ein wichtiger Faktor. Die Kameraperspektive ist fast immer richtig eingestellt, springt nicht herum und ist auch flüssig steuerbar. Das Navigieren durch die mitunter riesigen Level ist dadurch sehr angenehm.

In SpongeBobs Schlacht um Bikini Bottom taucht der Spieler in eine fantastische Welt ein. Die SpongeBob-Atmosphäre fühlt sich durch viele Details und Anlehnungen an die Sendung sehr authentisch an. Lustige Dialoge und Zwischensequenzen runden das Ganze ab. Auch bei der Synchro hat man sich viel Mühe gegeben. Viele der Originalstimmen aus der Sendung sprechen die Figuren – leider aber nicht bei allen Charakteren.SpongeBob_Schwammkopf_Rehydrated_Screenshot_3

Der Umfang des Spiels kann sich ebenfalls sehen lassen. Durch die Kampagne kommt bereits eine ordentliche Anzahl an Spielstunden zusammen. Dazu kommen diverse Such- und Kletteraufgaben für Sammelbares. Obendrauf gibt es einen komplett eigenständigen Multiplayer. Dieser kann sowohl via Splitscreen und Online gespielt werden. Wählbar sind dabei einige Spielfiguren wie Plankton, Sandy, Thaddäus und mehr. Der Multiplayer hat das Potenzial noch viele weitere Spielstunden zu bescheren.

Zum Schluss

Der etwas eintönige Soundtrack hätte abwechslungsreicher gestaltet werden sollen. Denn dieser ist eher monotones Gedudel im Hintergrund und auch nicht den Spielszenen angepasst. Hier hätte deutlich mehr Atmosphäre erzeugt werden können. Indem das Controllerfeedback durch Vibration an den passenden Stellen gut gesetzt ist, kann das Spielgefühl jedoch intensiviert werden.

Schön ist, dass ein Speichern zu jedem Zeitpunkt im Spiel möglich ist. Das macht das Ganze noch fairer. Denn durch die ordentliche Ausstattung an Leben ist das Spiel auch für jüngere Kinder geeignet. Knifflig kann es dann hingegen besonders bei präzisen Sprungmanövern im späteren Spielverlauf werden. Dafür sind die Checkpoints in der Regel ebenfalls fair gesetzt.

Wertung
  • 82%
    Grafik - 82%
  • 88%
    Atmosphäre - 88%
  • 76%
    Spannung - 76%
  • 90%
    Steuerung - 90%
84%

Fazit

SpongeBob Schwammkopf: Schlacht um Bikini Bottom Rehydrated macht (bis auf den ewig langen Namen) vieles richtig. So ist es ein Spiel für kleine und große SpongeBob-Fans geworden. Stets fair und meist auch spaßig lässt sich mit Freude durch die liebevoll gestalteten Welten hüpfen und Bikini Bottom retten.

Das gut durchdachte Punkte- und Sammelsystem macht das Gameplay interessanter und regt zum Erkunden der „Open-World“ an. Indem jeder Charakter seine eigenen Fähigkeiten mitbringt, kommt die richtige Menge Abwechslung ins Spiel.

Es ist deutlich zu merken, dass die Entwickler voll bei ihrer Sache waren und sich sehr viel Mühe bei der Umsetzung gegeben haben. Leider wurde nicht jede Idee zu Ende gedacht und so nerven unsichtbare Mauern, optisch unschöne Pop-Ups oder ewiges Suchen von Pfannenwendern. Mit einem Releasepreis von ca. 30,- EUR ist das Spiel definitiv kein Fehlkauf.

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